Im Herzen der Tauern
Lungau quo vadis? Gemeinsame Strategie oder kirchturmfixiertes Einzelkämpfertum?
Die Universum-Sendung „Lungau, Wildnis im Herzen der Tauern“hat wieder einmal ins Bild gesetzt, welch wunderbares Geschenk uns die Natur hier gemacht hat. Jetzt sind wir wieder einmal alle mächtig stolz auf „unseren Lungau“und es stellt sich die Frage: Was machen wir eigentlich aus diesem Potenzial? Viel zu wenig!
Der (zugegeben etwas sperrige) Titel „Biosphärenpark“wäre eine gute Möglichkeit, es zu nutzen, ist aber bisher leider nur eine leere Hülse geblieben. Auch wenn sich einige Leute nach Kräften bemühen, das zu ändern, ist der anfängliche Enthusiasmus verpufft, weil es bis heute keine wirkliche Verankerung des Konzepts in den Gemeinden und den maßgeblichen Organisationen gibt. Ein paar Taferl mit dem Schriftzug „Biosphärenparkgemeinde“unter die Ortstafeln zu schrauben, ein paar Briefköpfe auszutauschen, hin und wieder ein paar salbungsvolle Worte abzusondern und sonst alles auf das Biosphärenparkbüro zu schieben und selbst einfach so weiterzutun wie vorher, ist fast fahrlässig kurzsichtig.
Es fehlt ein auf unsere speziellen Gegebenheiten hin maßgeschneidertes Gesamtkonzept. Wie können wir uns wirtschaftlich weiterentwickeln, indem wir die uns geschenkten einzigartigen Ressourcen nicht nur bewahren, sondern dazu nutzen, den Lungau als Marke zu etablieren? Indem wir – nur ein Beispiel – gezielt jene ansprechen, die mit dem omnipräsenten Vollgastourismus nichts (mehr) zu tun haben wollen. Das ist eine für unsere Kapazitäten riesige und vergleichsweise noch wenig umkämpfte Zielgruppe, die wir allerdings nur mit einer gemeinsamen, intelligenten Nischen-Strategie erreichen, und nicht als kirchturmfixierte Allerwelts-Einzelkämpfer wie bisher.
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