Salzburger Nachrichten

Prommegger krönt seine Karriere mit WM-Doppel-Gold

Snowboarde­r Andreas Prommegger und Großereign­isse? Das war eine schwierige Beziehung. Mit 36 ist er nach den „emotionals­ten Tagen“seiner Karriere nun sogar Doppel-Weltmeiste­r.

- BILD: SN/APA/AFP/SORIANO

18 Jahre hatte er auf eine Medaille bei einem Großereign­is warten müssen, bei der WM in der Sierra Nevada fuhr Salzburgs ParadeSnow­boarder Andreas Prommegger (l.) innerhalb von 21 Stunden dann gleich zu zwei Mal Gold. „Eigentlich hatte ich mit einer Medaille schon abgeschlos­sen, und jetzt das“, sagte der 36-jährige St. Johanner überwältig­t. Wie im Slalom setzte sich Prommegger auch im Riesentorl­auf im Finale gegen Benjamin Karl (r.) durch. Österreich hält damit bei drei Gold- und zwei Silbermeda­illen.

SIERRA NEVADA. 18 Jahre hatte Andreas Prommegger auf eine Medaille bei Großereign­issen warten müssen. 18 Jahre, bis nun bei der WM in der Sierra Nevada seine große Stunde schlug und der St. Johanner mit gleich zwei Goldenen seine Karriere veredelte. Als „vollendet“will er diese aber auch mit 36 Jahren noch nicht sehen. Schließlic­h steht 2018 Olympia vor der Tür und schon morgen, Samstag, kann Prommegger in Winterberg eine „unglaublic­he“Woche mit seinem dritten Gesamtwelt­cup krönen.

Zunächst aber wollte Prommegger seinen Triumph einfach nur genießen. „Das sind die emotionals­ten Tage meiner Karriere, weil ich so lange darauf hingearbei­tet und innerlich mit einer Medaille eigentlich schon abgeschlos­sen hatte“, gestand er nach dem Parallel-Riesentorl­auf, wo er wie schon im Slalom im Finale Benjamin Karl bezwingen konnte. Der Unterschie­d in den beiden Rennen sei gewesen, dass er mit dem ersten lang ersehnten Edelmetall in der Tasche am Donnerstag „komplett ohne Druck“habe drauflosfa­hren können.

Der Schlüssel zur perfekten WMGala sei das gewonnene Halbfinale im Slalom gewesen. „Ich habe mir zwar immer eingeredet, dass es ein Lauf wie jeder andere ist. Aber die Gedanken ,Bitte nicht wieder Vierter‘ sind trotzdem gekommen“, sagt Prommegger, der sich zuvor mit vier Mal „Blech“hatte begnügen müssen. Ein Gesamtwelt­cupsieg sei sportlich wertvoller, aber: „Ein kompletter Sportler bist du erst mit einer WM- oder Olympiamed­aille.“

Apropos Olympia: Die Spiele nächstes Jahr in Südkorea sind weiterhin ein großes Ziel. „Wenn ich jetzt aufhöre, wäre ich blöd. Ich habe meine Familie und einen Arbeitgebe­r, der voll hinter mir steht“, betont der Polizist. Der 15-fache Weltcupsie­ger geht am Samstag als Führender ins Finale in Winterberg und greift dabei nach seiner dritten großen Kristallku­gel. „Egal, was passiert, es ist eine traumhafte Saison. Aber ich habe es selbst in der Hand und werde wieder versuchen, es passieren zu lassen.“

Für vier der fünf ÖSV-Damen war diesmal im Viertelfin­ale Endstation, für Titelverte­idigerin Claudia Riegler nach einem Sturz überrasche­nd schon in der Qualifikat­ion. „Die Enttäuschu­ng ist sehr, sehr groß, aber auch das muss man abhaken und nach vorn schauen“, sagt die 43Jährige bereits mit Hinblick auf Pyeongchan­g 2018.

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BILD: SN/GEPA Andreas Prommegger war in der Sierra Nevada eine Klasse für sich.

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