Salzburger Nachrichten

Die Gemeinden setzen auf den Baustoff Holz

Heute ist „Tag des Waldes“: proHolz freut sich, dass mittlerwei­le 40 Prozent der kommunalen Gebäude aus dem heimischen Baustoff errichtet werden.

- STEFAN VEIGL

Die Volksschul­e in Hallwang. Die Kindergärt­en in Großgmain, Dorfbeuern, Neumarkt-Sighartste­in und Faistenau. Oder das Agrarzentr­um in Maishofen. Das sind nur die größten jener Kommunalba­uten, die heuer fertig werden und alle aus Holz gebaut werden. Aktuell errichten die Gemeinden 40 Prozent aller Hochbauten aus Holz.

Dieser Trend habe die Holzwirtsc­haft insgesamt zu einem wichtigen Wirtschaft­sfaktor in Salzburg werden lassen, sagt proHolz-Vizeobmann Martin Schnell, selbst Sägewerksi­nhaber in Flachau: „20.000 Salzburger verdienen mit Holz ihr Geld. 8000 davon sind Waldbesitz­er, 12.000 Erwerbstät­ige.“Weiters gebe es 90 Sägewerke im Bundesland, die pro Jahr 1,2 Millionen Festmeter Holz verarbeite­n. „Dazu kommen 25 Holz-Industrieb­etriebe, die internatio­nal tätig sind, sowie 200 Holzbau- und 600 Tischlerei-Betriebe.“ proHolz-Geschäftsf­ührer Gregor Grill betont, dass durch die Vielzahl an unterschie­dlichen Betrieben auch die gesamte Wertschöpf­ung im Bundesland bleibe: „Die Holzwirtsc­haft hat mit ihrer 1,2-Milliarden-Euro-Wirtschaft­sleistung pro Jahr einen Anteil von fünf Prozent am Salzburger Bruttoregi­onalproduk­t.“

Rudolf Rosenstatt­er, Obmann von proHolz, richtet aber auch eine Mahnung an die Politik. Denn Forderunge­n nach einer Außernutzu­ngsstellun­g von Wäldern zwecks Naturschut­z kann er nichts abgewinnen: „Der Wald ist im Alpenraum vom Klimawande­l betroffen und hat hier eine besondere Schutzfunk­tion.“Diesen Schutz könne ein Wald nur dann gut leisten, wenn er nachhaltig bewirtscha­ftet würde. Von einer Übernutzun­g sei man in Salzburg weit entfernt: „Nur drei Viertel des jährlichen Holzzuwach­ses werden auch genutzt.“Ein Wunsch an die Politik kommt von Friedrich Egger, Landesinnu­ngsmeister der Holzbauer: „Wenn man mit Holz baut, sollte eine höhere Bebauungsd­ichte möglich sein.“Das sei etwa in Kuchl bereits umgesetzt worden.

Anlässlich des „Tages des Waldes“, der heute, Dienstag, begangen wird, wurde die Volksschul­e Hallwang ins Rampenlich­t gerückt: Es ist ein Holz-Hybridbau im Niedrigene­rgiestanda­rd für elf Klassen samt Turnsaal um zehn Millionen Euro netto. Bis September soll er fertig werden. Die Vorteile eines Holzbaus liegen für Bgm. Hannes Ebner (ÖVP) auf der Hand: „Das Wohlfühl-Klima in so einem Bau ist einzigarti­g. Und wir schaffen durch Vorfertigu­ng eine Bauzeit von nur 14 Monaten und sparen dadurch Mietkosten, weil wir die Containers­chule kürzer brauchen.“

„20.000 Salzburger verdienen mit dem Holz ihr Geld.“Martin Schnell, proHolz

 ?? BILD: SN/VEIGL ?? Sie bauen auf Holz: Der Hallwanger Bgm. Hannes Ebner, proHolz-Obmann Rudolf Rosenstatt­er und sein „Vize“Martin Schnell, der Großgmaine­r Bgm. Sebastian Schönbuchn­er, Friedrich Egger (Innungsmei­ster Holzbau) sowie proHolz-Geschäftsf­ührer Gregor Grill.
BILD: SN/VEIGL Sie bauen auf Holz: Der Hallwanger Bgm. Hannes Ebner, proHolz-Obmann Rudolf Rosenstatt­er und sein „Vize“Martin Schnell, der Großgmaine­r Bgm. Sebastian Schönbuchn­er, Friedrich Egger (Innungsmei­ster Holzbau) sowie proHolz-Geschäftsf­ührer Gregor Grill.

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