Die Gemeinden setzen auf den Baustoff Holz
Heute ist „Tag des Waldes“: proHolz freut sich, dass mittlerweile 40 Prozent der kommunalen Gebäude aus dem heimischen Baustoff errichtet werden.
Die Volksschule in Hallwang. Die Kindergärten in Großgmain, Dorfbeuern, Neumarkt-Sighartstein und Faistenau. Oder das Agrarzentrum in Maishofen. Das sind nur die größten jener Kommunalbauten, die heuer fertig werden und alle aus Holz gebaut werden. Aktuell errichten die Gemeinden 40 Prozent aller Hochbauten aus Holz.
Dieser Trend habe die Holzwirtschaft insgesamt zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor in Salzburg werden lassen, sagt proHolz-Vizeobmann Martin Schnell, selbst Sägewerksinhaber in Flachau: „20.000 Salzburger verdienen mit Holz ihr Geld. 8000 davon sind Waldbesitzer, 12.000 Erwerbstätige.“Weiters gebe es 90 Sägewerke im Bundesland, die pro Jahr 1,2 Millionen Festmeter Holz verarbeiten. „Dazu kommen 25 Holz-Industriebetriebe, die international tätig sind, sowie 200 Holzbau- und 600 Tischlerei-Betriebe.“ proHolz-Geschäftsführer Gregor Grill betont, dass durch die Vielzahl an unterschiedlichen Betrieben auch die gesamte Wertschöpfung im Bundesland bleibe: „Die Holzwirtschaft hat mit ihrer 1,2-Milliarden-Euro-Wirtschaftsleistung pro Jahr einen Anteil von fünf Prozent am Salzburger Bruttoregionalprodukt.“
Rudolf Rosenstatter, Obmann von proHolz, richtet aber auch eine Mahnung an die Politik. Denn Forderungen nach einer Außernutzungsstellung von Wäldern zwecks Naturschutz kann er nichts abgewinnen: „Der Wald ist im Alpenraum vom Klimawandel betroffen und hat hier eine besondere Schutzfunktion.“Diesen Schutz könne ein Wald nur dann gut leisten, wenn er nachhaltig bewirtschaftet würde. Von einer Übernutzung sei man in Salzburg weit entfernt: „Nur drei Viertel des jährlichen Holzzuwachses werden auch genutzt.“Ein Wunsch an die Politik kommt von Friedrich Egger, Landesinnungsmeister der Holzbauer: „Wenn man mit Holz baut, sollte eine höhere Bebauungsdichte möglich sein.“Das sei etwa in Kuchl bereits umgesetzt worden.
Anlässlich des „Tages des Waldes“, der heute, Dienstag, begangen wird, wurde die Volksschule Hallwang ins Rampenlicht gerückt: Es ist ein Holz-Hybridbau im Niedrigenergiestandard für elf Klassen samt Turnsaal um zehn Millionen Euro netto. Bis September soll er fertig werden. Die Vorteile eines Holzbaus liegen für Bgm. Hannes Ebner (ÖVP) auf der Hand: „Das Wohlfühl-Klima in so einem Bau ist einzigartig. Und wir schaffen durch Vorfertigung eine Bauzeit von nur 14 Monaten und sparen dadurch Mietkosten, weil wir die Containerschule kürzer brauchen.“
„20.000 Salzburger verdienen mit dem Holz ihr Geld.“Martin Schnell, proHolz