Salzburger Nachrichten

AK fordert Vorrang für Wohnungssu­chende

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Laut Entwurf zum neuen Raumordnun­gsgesetz soll das Verbot von Zweitwohnu­ngen seitens des Landes nur mehr in 29 Gemeinden gelten. Alle anderen Gemeinden, auch die Stadt Salzburg, müssten selbst Regelungen finden. „Damit droht eine neue Zweitwohnu­ngswelle“, befürchtet AK-Präsident Siegfried Pichler, „und Familien mit geringen Einkommen, die auf Wohnungssu­che sind, kämen unter die Räder.“

Zweitwohnu­ngsverbot muss bleiben AK gegen Ablasshand­el

Der Entwurf zum neuen Raumordnun­gsgesetz birgt für die Arbeiterka­mmer viel Zündstoff. Denn es droht eine Aufweichun­g des Zweitwohnu­ngsverbots. „Wohnen in Salzburg ist nicht nur ein sehr teures, sondern mittlerwei­le auch sehr knappes Gut geworden“, sagt AK-Präsident Siegfried Pichler und erinnert dabei an die 3000 bis 4000 Wohnungssu­chenden allein in der Stadt Salzburg. „Wenn das Land das allgemeine Zweitwohnu­ngsverbot quasi abschafft, sind wir dort, wo wir nicht hinwollen: Wer genug Geld hat, kann sich legal so viel Wohnraum kaufen, wie er möchte – aber etwa junge Familien, die mit wenig Budget auf Wohnraumsu­che sind, schauen durch die Finger.“ Die AK spricht sich deshalb ausdrückli­ch für die Beibehaltu­ng des allgemeine­n Verbots von Zweitwohnu­ngen außerhalb von Zweitwohnu­ngsgebiete­n aus. „Denn die Wohnbevölk­erung muss klaren Vorrang gegenüber Zweitwohnu­ngswünsche­n haben“, bekräftigt Pichler. Pichler: „Die Frustratio­n der Bürgermeis­ter aufgrund der schwierige­n Durchsetzu­ng der Zweitw oh nungs beschränku­ngen ist verständli­ch. Aber Zweitwohnu­ngen gegen Bezahlung einer Abgabe zu legalisier­en ist für uns absolut nicht vertretbar. Denn das Problem der Wohnraum versorgung der heimischen Bevölkerun­g zu vertretbar­en Preisen bleibt damit ungelöst. Auch der Tourismus bleibt auf der Strecke, denn mehr Zweitwohnu­ngen bedeuten weniger Bettenbele­gungen in den Hotels.“

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BILD: SN/HANS UND CHRISTA EDE - FOTOLIA Wohnungen für Familien müssen Vorrang vor Zweitwohns­itzen haben.

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