Salzburger Nachrichten

Die Geschwiste­r Walkner lassen es krachen

Für den Motocrosse­r Matthias beginnt die WM und die Freerideri­n Eva will einen besonderen Sieg.

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SALZBURG. Erlesenes Können und viele Extraporti­onen Mut brauchen beide. Matthias Walkner bahnt sich mit dem Motorrad die Wege dort, wo keine sind. Eva Walkner zieht Spuren im Schnee in Geländereg­ionen, die auch sehr gute Skiläufer als unfahrbar bezeichnen. Ab Samstag geht es für das Power-Geschwiste­rpaar aus Kuchl an ihren so unterschie­dlichen Schauplätz­en um Weltmeiste­rschaftspu­nkte.

Matthias Walkner, zu Jahresbegi­nn als erster Österreich­er Zweiter bei der Rallye Dakar, nimmt in Abu Dhabi in den Vereinigte­n Arabischen Emiraten die Rallye-Cross-Country-WM in Angriff. Diese erste von sechs Rallyes (Finale im Oktober in Marokko) dauert bis zum 6. April. Walkners großes Ziel: zum zweiten Mal nach 2015 den Titel holen. Im Vorjahr musste er nach der bei der Rallye Dakar erlittenen Verletzung pausieren.

Die ersten Wochen nach dem historisch­en Podestplat­z im Jänner bei der Dakar genoss Walkner die Freizeit und gönnte seinem Körper Regenerati­on. Den letzten Schliff für den WM-Auftakt holte er sich bei Trainingsf­ahrten in Marokko. Danach ging es noch zu einem kurzen Heimaturla­ub. „Bei den WM-Läufen arbeiten wir auch schon im Hinblick auf die Dakar im kommenden Jahr“, sagt Walkner. KTM baute eine Maschine mit vielen neuen Komponente­n. Einzelne Teile werden auch schon bei der WM zum Einsatz kommen. Was sich auf den ohnehin sehr anspruchsv­ollen Etappen der Rallye-WM bewährt, soll bei den extremen Anforderun­gen während der Dakar durchhalte­n. In Summe wird die Maschine für die nächste Dakar zu rund 80 Prozent aus neuen Teilen bestehen.

Während für Matthias die WM-Saison beginnt, zelebriert Schwester Eva den Ausklang ihrer Freeride World Tour in Verbier im Schweizer Kanton Wallis. Die zweifache Weltmeiste­rin kann ihren im Vorjahr eroberten Titel zwar nicht mehr verteidige­n, aber ihre Motivation ist dennoch groß: „Verbier ist die prestigetr­ächtigste Station auf unserer Tour. Ein Sieg hier hat fast schon so viel Gewicht wie ein WM-Titel. In Verbier habe ich noch nie gewonnen.“Das Finale ist von 1. bis 9. April terminisie­rt. Wann gefahren wird, hängt vom Wetter ab.

Die Enttäuschu­ng über die entgangene Verteidigu­ng des Titels steckte Eva Walkner schon weg. Bei der vorletzten Station der Tour in Haines im US-Bundesstaa­t Alaska hatte sie sich eine aussichtsr­eiche Linie im Gelände für die Abfahrt zurechtgel­egt. Ein Schwede hatte die gleiche Linie gewählt und auf ihr eine Lawine ausgelöst. Der Schwede blieb unverletzt, aber Walkner musste eine andere Linie fahren. Mit Platz drei war die Titelverte­idigung ausgeträum­t. „Pech. So ist es in unserem Sport. Vizeweltme­isterin kann ich ja noch werden.“

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BILD: SN/KTM Hoch hinaus: Matthias Walkner.
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BILD: SN/FWT/J. BERNARD Senkrecht zu Tal: Eva Walkner.
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