Gewalttäter stieß Frau in Salzach
Prozess um Mord- und Vergewaltigungsversuch: Pongauer ist vorbestraft.
Ein 30jähriger, bereits mehrfach vorbestrafter Pongauer muss sich kommenden Montag am Landesgericht vor einem Geschworenensenat verantworten. Der amtsbekannte Gewalttäter soll im Juli 2017 in St. Johann einer 21-jährigen Frau, die er zuvor beim Fortgehen kennengelernt hatte, ein wahres Martyrium bereitet haben. Die Anklage lautet auf versuchte Vergewaltigung und versuchten Mord. Strafdrohung: zehn bis 20 Jahre Haft oder lebenslang.
Der Angeklagte und die junge Frau waren damals, am frühen Morgen des 20. Juli, auf dem Weg zu einer Bäckerei. Wie Robert Holzleitner, Sprecher der Staatsanwaltschaft, der Anklage entnimmt, wurde der Pongauer plötzlich zudringlich: „Den Ermittlungen zufolge drückte er sie zu Boden, hielt ihr den Mund zu und versuchte, sie zu vergewaltigen“, so Holzleitner. Weil sich die Frau jedoch nach Leibeskräften wehrte, versetzte ihr der 30-Jährige dann laut Anklage einen wuchtigen Stoß, sodass sie in die damals elf Grad kalte Salzach stürzte und von der starken Strömung abgetrieben wurde. Holzleitner: „Die Frau war auch mit dem Kopf unter Wasser. Während der Angeklagte einfach den Uferbereich verließ, wurde das in Todesangst befindliche Opfer weiter abgetrieben. Erst nach zwei bis drei Minuten konnte sich die Frau an einem Stein festhalten und ans Ufer retten.“Die völlig durchnässte, verletzte Frau läutete schließlich bei einem Haus Sturm. Die Bewohner leisteten Erste Hilfe und verständigten Rettung und Polizei.
Der nunmehrige Angeklagte konnte schließlich zwei Tage später in Graz gefasst werden. Im Vorverfahren zeigte er sich teilgeständig. Zuletzt befand sich der 30-Jährige übrigens in Strafhaft – wegen Körperverletzung und versuchter Freiheitsentziehung in anderem Zusammenhang. Der Geschworenenprozess (Vorsitz: Richter Günther Nocker) ist für zwei Tage anberaumt.
„Die junge Frau hatte Todesangst. Sie war mit dem Kopf unter Wasser.“