Die Cellistin Sol Gabetta erhält den Karajan-Preis
Dass diese Solistin nächstes Jahr in Salzburg auftreten wird, ist eine von drei Neuigkeiten der Osterfestspiele.
Die argentinische Cellistin Sol Gabetta wird mit dem Herbert-von-Karajan-Preis 2018 ausgezeichnet. Dies gab Peter Ruzicka, Intendant der Osterfestspiele Salzburg, am Sonntag bekannt und würdigte die „unvergleichliche Musikalität“dieser Solistin, die „auf allen Podien der Welt heiß begehrt ist“. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis wird heuer zum zweiten Mal in Salzburg von Eliette von Karajan im Andenken an Herbert von Karajan einem Künstler oder einer Künstlerin der jungen Generation zuerkannt.
Im Vorjahr wurde damit der russische Pianist Daniil Trifonov gewürdigt. Überreicht wird ihm der Preis am Donnerstag im „Konzert für Salzburg“der Staatskapelle Dresden, das Christian Thielemann und Lorenzo Viotti dirigieren. So wie heuer Trifonov wird nächstes Jahr auch Sol Gabetta prominenter Gast der Osterfestspiele Salzburg sein und 2018 in einem Orchesterkonzert sowie in Kammerkonzerten mit Dresdner Musikern spielen.
Für 2018 warten die Osterfestspiele mit zwei weiteren Neuigkeiten auf: Als Oper wird „Tosca“neu inszeniert; Regisseur wird Philipp Stölzl – wie 2015 für „Cavalleria“und „Pagliacci“. Er freue sich darauf, in Salzburg endlich eine Orchesterprobe für „Tosca“zu haben, sagte Thielemann, nach der „Walküre“-Premiere sichtlich gut gelaunt, obgleich mit belegter Stimme, die ihm offenbar ein „sehr nett mir zugedachter“Blumenstrauß im Hotelzimmer beschert hat.
„Meine Erfahrungen mit ,Tosca‘ sind lustig“, erzählte Thielemann im Pressegespräch. Als er erstmals in Düsseldorf dirigieren sollte und hinter der Bühne auf seinen Auftritt gewartet habe, sei „ein älterer Herr“vorbeigekommen, „kuckt mich flüchtig an und sagt: ,Junge, setz mir das Stück nicht in den Sand!‘, und entschwindet“. Auf die Frage, wer das gewesen sei, habe ihm der Inspizient ehrfurchtsvoll mitgeteilt: „Das war Doktor Barfuss.“Nach der „Tosca“-Vorstellung habe ihn der legendäre Intendant Grischa Barfuss ins Büro gerufen und ihm gesagt: „,Willst du bei mir ab Januar Erster Kapellmeister sein? Hier hast du Cognac.‘ Dann gab es Cognac im Büro“, und so sei er 1985 nach Düsseldorf gegangen.
Die „Tosca“bei den Osterfestspielen wird also nach vielen Repertoire-Dirigaten Christian Thielemanns erste Premiere. Die Besetzung werde „das Allerbeste, was man sich vorstellen kann“; insbesondere nennt er Anja Harteros, heuer Sieglinde, die 2018 die Titelpartie singen wird.
Die dritte Neuigkeit für 2018 wird Gustav Mahler: Christian Thielemann wird in Salzburg erstmals dessen 3. Symphonie dirigieren. Peter Ruzicka stellte in Aussicht, dass Thielemann „ein singulärer Mahler-Dirigent sein kann“. Wie sieht das der Dirigent selbst? „Ich verfolge bei Wagner und Bruckner eine bestimmte Linie, die meiner Meinung nach auch auf Mahler anzuwenden ist.“Offenbar zielt er auf einen möglichst schlanken Klang: „Ich glaube, man sollte sich (bei Mahler, Anm.) davor hüten, noch mehr Fett anzusetzen, wo schon so viel Fett drin ist.“
Die Verträge von Christian Thielemann, Peter Ruzicka sowie der Staatskapelle Dresden gehen bis 2020. Ab wann wäre über eine Verlängerung zu verhandeln? Möchten die Dresdner weiterhin in Salzburg spielen? „Ja, ja, ja!“, versichert Orchesterdirektor Jan Nast. „Wir sind sehr gern hier.“Über eine Verlängerung in Salzburg könne aber frühestens nach dem Sommer 2017 gesprochen werden, nun werde „intensiv“mit Christian Thielemann über dessen Verlängerung als Dresdner Chefdirigent verhandelt. „Wenn diese Verträge da sind, sind alle Voraussetzungen da, dass wir für Salzburg weiterverhandeln können.“Für heuer versichert Nast: „Sie sehen uns alle sehr glücklich.“