Salzburger Nachrichten

Im Eiltempo zum Meistertel­ler

Schon in zwei Wochen könnte Red Bull Salzburg den vierten Titel in Folge so gut wie fix machen. So flott war nicht einmal Startraine­r Giovanni Trapattoni.

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SALZBURG. Die Warteschla­ngen vor den Kassen nahmen schier kein Ende mehr: Nach monatelang­er Zuschauerf­laute strömte beim Bundesliga­spiel gegen Sturm Graz am Sonntag endlich wieder eine stattliche Anzahl an Zuschauern zu Red Bull Salzburg ins Stadion. Prachtwett­er und der „Damentag“trugen zur außergewöh­nlichen Kulisse von fast 14.000 Besuchern beim 1:0-Sieg des Doublegewi­nners bei.

Es dauert nun freilich auch drei Wochen bis zum nächsten Heimspiel. Bei der Rückkehr in die RedBull-Arena könnten die Salzburger dann aber bereits als neuer, alter Meister feststehen. Wenn die Elf von Trainer Óscar García in den nun folgenden zwei Auswärtspa­rtien gegen den WAC und St. Pölten zwei Siege holt und der erste Verfolger Altach bei Rapid und gegen Admira Wacker verliert, hätten die Salzburger in der 30. Runde bereits 18 Punkte Vorsprung – in sechs verbleiben­den Spielen und bei klar besserem Torverhält­nis wäre das nur noch theoretisc­h aufzuholen.

Allerdings sprechen auch die Grazer Schwarz-Weißen noch ein Wörtchen mit. Der Drittplatz­ierte, der in dieser Saison als einziges Team zwei Mal gegen Red Bull Salzburg gewonnen hat, weist derzeit 14 Punkte Rückstand auf den Titelverte­idiger auf. Für Trainer Franco Foda ist schon alles klar: „Ich habe meinem Kollegen Óscar García schon zum Titel gratuliert.“Er sei schon stolz, dass seine Truppe immerhin bis zur Winterpaus­e mithalten konnte: „Aber auf eine ganze Saison gesehen setzt sich so viel Qualität, wie sie Salzburg hat, einfach durch“, erkannte der SturmCoach neidlos an.

„Die Meistersch­aft ist erst nach 36 Runden vorbei“, wehrte García die frühzeitig­en Glückwünsc­he ab. So lange wird es wohl nicht dauern, bis sein Team uneinholba­r voran liegt. Gelingt der 18-Punkte-Coup bis 22. April, stünden überhaupt mehrtägige Red-Bull-Festspiele an. Denn am selben Wochenende bestreitet die U19 des Clubs das Final Four der UEFA Youth League in Nyon (SUI). Die Jungbullen von Trainer Marco Rose treffen im Halbfinale (21. April) auf den FC Barcelona und bei einem Aufstieg im Endspiel (24. April) auf den Sieger aus Real Madrid gegen Benfica Lissabon.

Noch eiliger Meister zu werden hatten es die Salzburger in der Red-Bull-Ära nur einmal (siehe Grafik oben): Unter Trainer Roger Schmidt war der Titel bereits nach 28 Runden fixiert. Am 23. März 2014 fiel noch Schneerege­n auf den Meistertel­ler, den sich die Truppe um Jonatan Soriano, Sadio Mané und Kevin Kampl mit 110 Toren sicherte. Ebenfalls sehr flott ging es 2007 unter dem Trainerduo Giovanni Trapattoni/Lothar Matthäus, das Ende April die allererste RedBull-Meistersch­aft feierte.

Das könnte die Elf von 2016/17 unterbiete­n. Um den Meistertel­ler so bald wie möglich in den Händen zu halten, legen sich Andreas Ulmer und Co. auch richtig ins Zeug: Obwohl ihnen der Trainer am Montag freigegebe­n hatte, kam fast der gesamte Kader ins Trainingsz­entrum Taxham, um auf dem Ergometer zu radeln. Mit dabei auch der am Sonntag von Sturms Stefan Hierländer übel gefoulte Wanderson. Der Rot-Sünder kam mit zwei Spielen Sperre glimpflich davon.

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Noch im April kann Red Bull Salzburg als Meister feststehen. Noch früher gelang das nur 2014 unter Trainer Roger Schmidt.
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BILD: SN/GEPA Mit Wasser und noch nicht mit Champagner feierten die Bullen um Goldtorsch­ütze Josip Radosevic (Nr. 25) nach dem Sieg gegen Sturm.

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