Salzburger Nachrichten

Problem bekämpfen ist die eine Sache, lösen die andere

- HEIDI.HUBER@SALZBURG.COM

Die Stadtpolit­ik ist an einem Punkt angelangt, an dem Problemver­drängung nicht mehr möglich ist. Der tägliche Stau belastet – die Bewohner ebenso wie die Pendler, die sich mühsam ihren Weg bahnen müssen.

Mit der Ausweitung der Parkzonen im kommenden Jahr in der Landeshaup­tstadt beginnt die Problembek­ämpfung so richtig. Eine flächendec­kende Zone ist ein rigoroser Schritt. Derart „Autofeindl­iches“hätte man vielleicht der Bürgerlist­e, nicht aber der SPÖ im Schloss Mirabell zugetraut. Ziemlich mutig, immerhin sind Autofahrer die größte Wählergrup­pe. Das weiß auch die ÖVP und steht dementspre­chend auf der Bremse. Ob die Stadt mit der Maßnahme Erfolg hat und die Pendler in Scharen in S-Bahn, Lokalbahn und Busse drängen, bleibt abzuwarten.

Mit der Problembek­ämpfung ist es freilich nicht getan. Die Stadt kommt um die Problemlös­ung nicht herum. Wer Pendler hinter ihrem Lenkrad hervorhole­n und von Öffis überzeugen will, muss einen ordentlich­en Bus- und Bahntakt zustande bringen. Wer für Parkticket und Ausnahmege­nehmigunge­n aller Voraussich­t nach Millionen kassiert, hat Geld, um sie in billigere Tickets und schnellere Öffis zu investiere­n. All das muss passieren. Sonst bleibt in der Verkehrspo­litik so viel übrig wie abends auf der Lehener Brücke: Stop and go. Und obendrein verärgerte Bürger.

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Heidi Huber

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