Problem bekämpfen ist die eine Sache, lösen die andere
Die Stadtpolitik ist an einem Punkt angelangt, an dem Problemverdrängung nicht mehr möglich ist. Der tägliche Stau belastet – die Bewohner ebenso wie die Pendler, die sich mühsam ihren Weg bahnen müssen.
Mit der Ausweitung der Parkzonen im kommenden Jahr in der Landeshauptstadt beginnt die Problembekämpfung so richtig. Eine flächendeckende Zone ist ein rigoroser Schritt. Derart „Autofeindliches“hätte man vielleicht der Bürgerliste, nicht aber der SPÖ im Schloss Mirabell zugetraut. Ziemlich mutig, immerhin sind Autofahrer die größte Wählergruppe. Das weiß auch die ÖVP und steht dementsprechend auf der Bremse. Ob die Stadt mit der Maßnahme Erfolg hat und die Pendler in Scharen in S-Bahn, Lokalbahn und Busse drängen, bleibt abzuwarten.
Mit der Problembekämpfung ist es freilich nicht getan. Die Stadt kommt um die Problemlösung nicht herum. Wer Pendler hinter ihrem Lenkrad hervorholen und von Öffis überzeugen will, muss einen ordentlichen Bus- und Bahntakt zustande bringen. Wer für Parkticket und Ausnahmegenehmigungen aller Voraussicht nach Millionen kassiert, hat Geld, um sie in billigere Tickets und schnellere Öffis zu investieren. All das muss passieren. Sonst bleibt in der Verkehrspolitik so viel übrig wie abends auf der Lehener Brücke: Stop and go. Und obendrein verärgerte Bürger.