Salzburger Nachrichten

„Es fehlt an profiliert­en Persönlich­keiten“

Befreiungs­theologe sieht in Papst Franziskus und dem Dalai Lama Lichtgesta­lten.

- SN, KNA, KAP

RIO DE JANEIRO. Nach Ansicht des brasiliani­schen Befreiungs­theologen Leonardo Boff ist Papst Franziskus „ein Referenzpu­nkt für die Politik“. Es gebe heute „einen Mangel an Propheten, an profiliert­en Personen, die für die Welt sprechen können“. Neben dem Dalai Lama sei Franziskus eine der Personen, die Licht in die Welt bringen. Der Papst aus Lateinamer­ika habe ein religiöses und zugleich politische­s Profil, sagte Boff, der 1985 vom Vatikan mit einem einjährige­n Rede- und Lehrverbot belegt worden war. Zur Aussage des Papstes, dass die Welt vielleicht vor einem dritten Weltkrieg stehe, sagte Boff: „Wir sind in einer Übergangsp­hase, von einer alten Welt in eine neue mit planetaris­chem Bewusstsei­n.“Die Menschheit sehe inzwischen, „dass wir nur ein einziges, gemeinsame­s Haus haben und wir alle dafür verantwort­lich sind“. In diesem Sinne habe Papst Franziskus seine Umweltenzy­klika „Laudato si’“geschriebe­n. Sie richte sich an alle Welt mit der Botschaft: „Wenn wir zusammenst­ehen, können wir das Schlimmste verhindern.“

„Menschheit ist ein einziges Haus.“Leonardo Boff, Befreiungs­theologe

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