Bayern München erleidet Rückschlag
Der Superstar machte im Champions-League-Viertelfinale gegen Bayern München wieder einmal den Unterschied aus. Die Bayern stehen nach der 1:2-Heimniederlage vor dem Aus.
Der Champions-League-Titel ist für die Münchner in weite Ferne gerückt. Im Viertelfinal-Hinspiel gab es eine 1:2-Heimniederlage gegen Real Madrid.
Adios, FC Bayern? Nach dem verkorksten ersten Gipfeltreffen mit Real Madrid kann den deutschen Fußball-Rekordmeister nur noch ein großer ChampionsLeague-Abend im Rückspiel retten. Beim 1:2 (1:0) im Viertelfinale am Mittwoch gegen den Titelverteidiger um den zweifachen Torschützen Cristiano Ronaldo (47. Minute/77.) verloren die Münchner nach der Pause in Unterzahl Ordnung und Kontrolle über ein vorweggenommenes Endspiel, das für sie in einer dominanten ersten Hälfte durch die Führung von Arturo Vidal (25.) so gut begonnen hatte.
Vidal (45.+1) vergab bei einem verschossenen Handelfmeter die große Chance zu einem komfortableren Vorsprung für das Ensemble von Trainer Carlo Ancelotti. Nach der Gelb-Roten Karte für Javi Martínez (61.) hielt vor allem Manuel Neuer die Bayern überhaupt noch im Spiel. Ohne den an der Schulter verletzten Robert Lewandowski fehlte dem Bundesliga-Tabellenführer vor 70.000 Zuschauern in der Allianz Arena in der Offensive die Durchschlagskraft.
„Es war ein bisschen unglücklich, wir waren die bessere Mannschaft in der ersten Halbzeit. Wir glauben daran, dass wir es noch schaffen können“, sagte Neuer. Kapitän Philipp Lahm meinte: „Der Platzverweis war der Genickbruch.“
Nach 16 Heimsiegen in Europas Eliteliga nacheinander kassierten die Bayern gegen Real die erste Niederlage seit drei Jahren – damals hatten die „Königlichen“4:0 unter Ancelotti triumphiert. Ohne einen Coup am kommenden Dienstag im Estadio Santiago Bernabéu sind die Triple-Träume des designierten deutschen Meisters vorbei. Zuletzt erreichten die Münchner in der Saison 2010/11 nicht das Halbfinale.
In den Tagen nach der 4:1-Gala gegen Borussia Dortmund hatte die Sorge um Superstürmer Lewandowski die Debatten bestimmt. „Das Risiko wäre zu groß gewesen“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.
Vidals Kopfball-Torpedo zum 1:0 nach Thiagos Ecke war Ausdruck der anfänglichen Überlegenheit. Dem enorm präsenten Chilenen war sein unbedingter Wille, endlich die Sehnsucht nach einem Champions-League-Triumph zu stillen, anzumerken. Doch kurz vor der Pause wurde Vidal sein schäumender Ehrgeiz zum Verhängnis. Daniel Carvajals Einsatz bei Franck Riberys Schuss wertete der italienische Schiedsrichter Nicola Rizzoli als Handspiel, Vidal schnappte sich in Lewandowski Abwesenheit den Ball – und jagte ihn über das Tor.
Das rächte sich gleich nach der Pause. Carvajal konnte ungestört flanken, Ronaldo hatte zu viel Platz in der Strafraummitte und traf direkt zum Ausgleich. Nach 659 Minuten endete die torlose Zeit des Portugiesen in der Königsklasse.
Doch es kam noch schlimmer. Zunächst verhinderte Neuer bei einem Kopfball von Bale noch das 1:2 (56.), doch dann schwächte der bis dahin überzeugende Martinez sein Team durch zwei Gelbe Karten in nur drei Minuten – Platzverweis.
Ronaldo war es dann, der mit seinem zweiten Tor (77.) wieder einmal den Unterschied ausmachte. Welttorhüter Neuer war chancenlos.
Vorjahres-Finalist Atlético Madrid darf auf seine dritte HalbfinalTeilnahme in der ChampionsLeague hoffen. Die Spanier besiegten im mit 54.851 Zuschauern ausverkauften Estadio Vicente Calderón Leicester City im ViertelfinalHinspiel verdient mit 1:0 (1:0). Antoine Griezmann war per Elfmeter der Schütze des einzigen Tores (28.). Beim englischen Meister spielte Christian Fuchs durch.