Am Ende war es wie eine Therapie
Für beide Teams war das Champions-League-Viertelfinale in Dortmund eine mentale und sportliche Herausforderung. Nur zum Unterschied: Die Spieler von Monaco mussten wenige Stunden zuvor nicht mitansehen, wie mit Marc Bartra einer aus ihren Reihen verletzt wurde. Die Frage, die sich viele stellten: War es notwendig, das Spiel nicht einmal 24 Stunden nach der Sprengstoffattacke auszutragen?
Die Antwort ist Ja. Trotz weiter zu befürchtender Anschläge. Trotz der angespannten Sicherheitslage, die aktuell Gefahr aus vielen Lagern vermuten lässt. Trotz einer schwierigen Situation für die Spieler, die wohl eine schlaflose Nacht hinter sich hatten. Im Gegenteil: Bei der 2:3-Heimniederlage gegen die Monegassen kamen die Dortmunder nach anfänglichen Schwierigkeiten immer besser in Fahrt. Ein Hauch von Therapie nach den schlimmen Vorfällen schwebte über dem Stadion.
Am Dienstagabend ist allerdings etwas eingetreten, was lange befürchtet wurde und seit Monaten schwelend im Raum stand: Dass im weiten Umfeld von riesigen Stadien Sportler wie Massen von Fans nicht geschützt werden können. Aber wie hat ÖFB-Teamspieler Zlatko Junuzovic auf einer Pressekonferenz am Mittwoch gesagt: „Wir dürfen uns den Spaß am Leben nicht nehmen lassen. Wir müssen uns dagegenstellen.“
Eine Spielabsage wäre das falsche Signal an die feigen Täter und an die Sportöffentlichkeit gewesen. Auch wenn es diesmal besonders schwer fiel, nur an Tore und Pässe zu denken. Aber ungeahnte Fan-Solidarität half großteils über die seelischen Schmerzen hinweg.