Die Mitraucher bleiben unerwähnt
Der Artikel „Mit dem Kopftuch ins Büro“(SN, 15. 3. 2017) hat mich wieder zum Nachdenken gebracht.
Eine Frau verliert ihren Job, weil sich ein Kunde über ihr Kopftuch beschwert hat. Und dann entscheidet der Europäische Gerichtshof, dass das verboten werden soll. Jeder Mensch hat seinen Glauben, und wenn man wegen seiner Religion ein Kopftuch tragen will, soll man es auch dürfen. Nur weil diese Frauen Musliminnen sind, sollen sie weniger wert sein? Haben sie etwa kein Recht darauf, das zu tragen, was sie wollen?
Stellen Sie sich vor, Ihnen nimmt jemand etwas weg, was zu Ihnen gehört. Ein Kunde würde lieber zu einer Frau ohne Kopftuch gehen als zu einer mit. Warum ist das so? Weil sie eine Muslimin ist?
Auf der Welt gibt es nur zwei Arten von Menschen: die guten und die schlechten. Es gibt Diskussionen, dass es im Koran nicht einmal vorgeschrieben ist, ein Kopftuch zu tragen. Aber der Hidschab gehört zu ihrer Persönlichkeit und zu ihrer Kultur. Viele Frauen legen ihr Kopftuch ab, um einen Arbeitsplatz zu be- kommen. Stellen Sie sich vor, jemand spricht Sie mit einer Sonnenbrille an und eine mit einem Kopftuch. Was würde Sie eher stören?
Diejenige mit dem Kopftuch, der Sie in die Augen sehen können, oder die mit der Sonnenbrille, wo Sie überlegen müssen, wohin Sie schauen sollen?
Spürbar ist, dass Menschen sich immer mehr auf das Äußere konzentrieren als auf das Wesentliche. Magdalena Vlajcic (16) HBLW Saalfelden Wenn man im Kasperltheater einmal die Rolle des Krokodils zugeteilt bekommen hat, wird man sie nicht mehr los. So scheint es seit Jahren den Lehrervertretern zu gehen. Denn man fragt sich, warum in vielen Medien nun wieder die Gewerkschaft dafür verantwortlich gemacht wird, wenn eine Reform wie das Schulautonomiepaket nicht von heute auf morgen umgesetzt wird.
Ist es die Schuld der Gewerkschafter, wenn vom Ministerium mangelhafte Gesetzesvorlagen präsentiert werden? Und wer ist wirklich für Verzögerungen verantwortlich, wenn bis zu den ersten Verhandlungen Monate ins Land ziehen und dann eine Monsterreform mit Hunderten Gesetzesänderungen in ein paar Tagen durchgepeitscht werden soll?
Der schreibenden Zunft scheint, im Gegensatz zu den Lehrenden, überdies nicht bewusst zu sein, dass die Reformen der Vergangenheit (neue Reifeprüfung, modulare Oberstufe) ohne die konstruktive Kritik der fachlich versierten Lehrervertreter unweigerlich zu einem Chaos geführt hätten.
Vollends entbehrlich wird die Kritik an einer demokratisch gewählten Standesvertretung aber spätestens dann, wenn deren Existenzberechtigung generell infrage gestellt wird. Glaubt irgendjemand im Ernst, eine Reform würde ohne Mitwirkung der Betroffenen besser funktionieren als mit? Und welcher Art von Gesellschaft redet man das Wort, wenn man fordert, Reformen sollten generell einfach durchgepeitscht werden?
Tatsache ist, dass im Kampf für die richtigen Reformen Eltern, Schüler und Lehrer längst an einem Strang ziehen und die Gewerkschafter die Rolle als Sündenböcke daher mit einiger Gelassenheit ertragen.
Denn es geht ihnen allen Schreiben Sie uns! nicht um ein „Njet“oder um die eigene Eitelkeit, sondern um die Qualität und die Zukunft der österreichischen Schule. Mag. Markus Kerschbaumer Während man dauernd über die Rauchverbote diskutiert und die Raucher bemitleidet, bleibt das Mitrauchen unerwähnt.
Bei werdenden Müttern beginnt die Beeinträchtigung für das Kind schon im Mutterleib. In einer verrauchten Wohnung aufzuwachsen ist auch nicht das Richtige. Das Kind ist dieser Luft wehrlos ausgeliefert. Auch in späteren Jahren ist es nicht sehr angenehm, den Rauchgeruch in der Wohnung zu haben. Womöglich vom Nachbarbalkon, wenn man die eigene Tür nicht rechtzeitig schließt. Bei Veranstaltungen im Freien, in Gastgärten bzw. auf Terrassen kann man dem Rauchgeruch oft nicht ausweichen. Raucher beachten meist nicht, wohin ihre Rauchwolke zieht. Ignaz Bründl