Areitbahn bald
Daten & Fakten Als Innovation gefeiert Ja, es gibt ein Leben nach der Demontage. Zumindest bei Seilbahnen trifft das zu. Die Zeller Areitbahn wird bald in Bogotá fahren.
nahm die derzeit im Abbau befindliche Areitbahn in Zell am See /Schüttdorf den Betrieb auf. Das kam einer Erlösung gleich. Denn die Kabinenbahn ersetzte einen alten Doppelsessellift, vor dem es aus heutiger Sicht zu schier unglaublichen Staus von Skifahrern kam. Die Wartezeit vor der Auffahrt konnte eine Dreiviertelstunde betragen und auf dem Liftsessel war es an Wintertagen recht frisch.
„Es ist so weit! Die ersten Gondeln der Areitbahn werden auf Lkw verladen und bald nach Kolumbien verschifft. Dort bekommen sie in einem Vergnügungspark ein zweites Leben!“Das berichtet die Schmittenhöhebahn AG auf Facebook. Das Projekt wird mit dem Vorarlberger Unternehmen Pro alpin umgesetzt. Deren Mitarbeiter sind derzeit vor Ort und intensiv mit der Demontage der Seilbahn in Zell am See beschäftigt. Die Vorarlberger kauften die gesamte Anlage. Der Abbau wird rund fünf Wochen dauern. Am Ende steht der Berg dann so gut wie nackt da. Das wurde von Mario Müller bestätigt. Müller ist Geschäftsführer von Pro alpin.
Was nackt im konkreten Fall bedeutet, erläutert Hannes Mayer, der Bereichsleiter Technik der Schmittenhöhebahn AG: „Alle 102 Kabinen, alle 17 Masten und das 3770 Meter lange Tragseil der dreißig Jahren alten Anlage werden zusammen mit dem gesamten technischen Innenleben der Berg- und Talstation abgebaut.“
Oder von Pro alpin verschrottet bzw. exportiert und auf diese Weise wiederverwertet.
Bereits 2016 baute Pro alpin im Parque Nacional del Café, einem Freizeitpark in der Kleinstadt Montenegro (Region Quindío, Kolumbien) eine Seilbahn auf.
Neben typischen Einrichtungen wie Achterbahn und Hochschaubahn hat der Park das Thema Kaffee zum Inhalt. Jetzt werden Teile der Areitbahn in einem Freizeitpark nahe Bogotá neu konfiguriert. In einer Länge von 700 Metern.
Ferdinand Eder, Prokurist der Schmittenhöhebahn AG: „In besagtem Freizeitpark gibt es meines Wissens bereits eine Seilbahn gleichen Typs. Deshalb ist unsere alte Anlage eine ideale Ergänzung.“Die 1988 eröffnete Areitbahn (Sechser Einseilumlaufbahn) beförderte in den letzten drei Jahrzehnten laut Auskunft der „Schmitten“die stolze Zahl von 23,5 Millionen Gästen.
Sie wird im kommenden Sommer durch eine Zehner-Einseilumlaufbahn ersetzt. Die geht dann ab Winter 2017/18 unter dem Namen areitXpress in Betrieb. Kolportierte Kosten: 15 Millionen Euro. Die Förderkapazität wird bei 3600 Personen pro Stunde liegen. Die der alten Bahn betrug 2400. Jene des Uralt-Doppelsessellifts aus den 1970er-Jahren lag bei 4550 pro Tag . . .
Mit der Baugenehmigung am 30. März 2017 erteilte das
„102 Kabinen, 17 Masten und das Tragseil kommen weg.“
Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) die Genehmigung zum Umbau der Areitbahn in Schüttdorf. Der Aufsichtsrat der „Schmitten“gab bereits im Frühjahr 2016 grünes Licht für das Bauvorhaben. Am 24. April findet um 10 Uhr der Spatenstich statt.
Damals, bei der Eröffnung der Areit 1 im Jahre 1988, schrieben die „Salzburger Nachrichten“: „Als ein positives Beispiel für Qualitätsverbesserung im alpinen Raum kann die neue Areitbahn in Zell am See angesehen werden. Hier wurde nicht ein neues Skigebiet erschlossen, sondern ein bestehendes optimal zugänglich gemacht. Die Salzburger sprechen sich immer stärker gegen die Verwertung unerschlossener Gebirgstäler für den Winterfremdenverkehr aus.“
Und jetzt wird diese Bahn Stück für Stück in ihre Bestandteile zerlegt, teils nach Hamburg verfrachtet und von dort aus, in