Militärmusiker künftig auch Wachsoldaten
Minister Doskozil stattete der Salzburger Militärkapelle einen Besuch ab. Der Andrang zur Musik ist in Salzburg besonders groß.
Vor 41 Jahren war Sepp Leitinger selbst bei der Militärmusik. Jetzt komponierte der Musiker aus Lofer einen Marsch für den Verteidigungsminister. Pompös sei er, der „HansPeter-Doskozil-Marsch“, sagt Leitinger. „Ich wollte keine 08/15Musik. Weil es war ja auch eine hervorragende Leistung unseres Ministers, in so kurzer Amtszeit die Militärmusik zu retten.“
Uraufgeführt wurde das Stück am Mittwoch in der Schwarzenbergkaserne vor Doskozil persönlich. Der Minister ist derzeit in Österreichs Kasernen unterwegs, um sich für die Rettung der Militärmusik feiern zu lassen. Tags zuvor sei er im Burgenland gewesen, berichtet er. Auch dort sei zum Anlass der Rettung der Musik ein Marsch komponiert worden. „Das zeigt, wie stark die Musik in den Regionen verankert ist“, sagt Doskozil. Er hatte aber nicht nur gute Nachrichten für die Militärmusiker. Zwar werden die Kapellen österreichweit wieder zu alter Stärke zurückgeführt. Aber die Musiker müssen künftig auch Militäraufgaben übernehmen. „Das wird 40 Prozent ihrer Tätigkeit umfassen“, sagt Doskozil. Dazu gehören etwa Wach- und Sicherungsaufgaben.
Mehr als ein Jahr bestand die Militärmusik in Salzburg nur aus 20 Mitgliedern. Jetzt gibt es wieder 46 Musiker: Einen Kapellmeister, 15 Berufssoldaten und 30 Grundwehrdiener. In Salzburg bestehe jedenfalls ein großer Andrang zur Militärmusik, sagt Salzburgs Militärkommandant Heinz Hufler. „Wir hatten gestern ein Vorspielen. 50 Musiker bewarben sich für die 30 Posten.“
Zudem würden von den derzeitigen Musikern viele ihren Präsenzdienst gern verlängern. Prinzipiell können sich die Musiker nach Ende der Wehrpflicht für sieben weitere Monate verpflichten. „Von der jetzigen Militärmusik haben das 16 Präsenzdiener bereits gemacht. Die würden aber alle gern weitermachen.“Angesichts des Andrangs könnte man in Salzburg eine zweite Kapelle aufbauen, sagt Hufler. „In Salzburg haben die Leute einfach das Musik-Gen.“
Zum freudigen Anlass ihrer „Rettung“nahm die Salzburger Militärmusik auch eine CD auf. „Für Österreich“, heißt der Tonträger, der im kaserneneigenen Proberaum produziert wurde. Dort ist auch ein Tonstudio eingebaut. Auch ein Galakonzert wird es heuer noch geben. Dieses findet am 25. Oktober im Großen Festspielhaus statt.
„Die Musik ist stark in den Regionen verankert.“Hans Peter Doskozil, Minister