Salzburger Nachrichten

Edlinger feiert sein Jubiläum

Seit 25 Jahren arbeitet Günter Edlinger als freischaff­ender Künstler. Buch und Ausstellun­g zeigen eine Retrospekt­ive des Salzburger­s. Welche Werke ihn auch nach Jahren noch besonders bewegen.

- NICOLE SCHNELL

GRÖDIG. Das Buch duftet noch nach Druckersch­wärze. Auf dem schwarzen Einband steht in weißen Lettern: 25 Jahre Retrospekt­ive. Und in Grau: Unikat – Günter Edlinger. Der Salzburger schlägt das Buch sorgsam auf, ist sichtlich stolz, es in Händen zu halten. Auf 160 Seiten zeigt es Werke des Künstlers. Die Texte hat Edlinger bewusst selbst geschriebe­n. „Das ist für mich authentisc­h und ehrlich.“So habe sich auch sein Name „Unikat“entwickelt.

Für sein Buch und eine Ausstellun­g im Mirabellga­rten, deren Vernissage am 27. April stattfinde­t, hat er Werke gewählt, die ihm besonders am Herzen liegen – unterteilt in Zyklen. Immer wieder kommen bekannte Gesichter vor, etwa als Pop-Art: Marilyn Monroe, Mick Jagger oder Jimi Hendrix. „Das sind Personen, vor denen ich Respekt habe“, sagt Edlinger, der sich selbst als Rock ’n’ Roller bezeichnet. Andere Zyklen tragen Namen wie „Kommerz“, „Skulpturen“oder „Collagen“. Auch derzeit arbeitet er in seinem Atelier in Grödig an Collagen. Dazu verwendet er „Playboy“-Magazine aus den 70er- und 80er-Jahren.

Ein „prägender Lebensabsc­hnitt“sei in „Art of Pain“festgehalt­en: „Es war eine wilde Zeit, ich war vollgepump­t mit Drogen. Ich malte tiefschwar­ze Bilder, die keinem gefielen, und doch haben sie mich zutiefst befriedigt“, sagt er nachdenkli­ch und verweist auf seine eigenen Worte im Buch: „Nach meinem Kokainentz­ug wurde mir bewusst, was ich geschaffen habe. Es gehört zu meinem Leben wie die Jetztzeit.“

Glück habe er gehabt, erzählt Edlinger. Ein Kunstmäzen habe ihn von Anfang an unterstütz­t. „Ich würde nichts anders machen. Es erfüllt mich mit Genugtuung, dass alles so gelaufen ist.“Als Künstler werde der gelernte Elektrotec­hniker aber auch nach 25 Jahren voller Ausstellun­gen – die erste fand 1993 im Shakespear­e in der Stadt Salzburg statt – ungern bezeichnet. „Ich baue Bilder und lebe meinen Traum.“

 ?? BILD: SN/ROBERT RATZER ?? Künstler Günter Edlinger neben seinem Werk „David Bowie“.
BILD: SN/ROBERT RATZER Künstler Günter Edlinger neben seinem Werk „David Bowie“.

Newspapers in German

Newspapers from Austria