„Auf Salzburg kann man nur stolz sein“
Die Talenteschmiede in Liefering lässt ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner schwärmen.
ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner gestaltet die Strukturen im österreichischen Nachwuchsfußball seit vielen Jahren wesentlich mit. Die Red-Bull-Akademie in Liefering ist der wichtigste Zulieferer für die ÖFB-Nachwuchsauswahlen geworden. SN: Herr Ruttensteiner, wo haben Sie das Youth-LeagueHalbfinale mitverfolgt? Ruttensteiner: Leider konnte ich wegen eines anderen Termins nicht in Nyon vor Ort sein. Es wäre eine große Ehre gewesen, direkt auf der Tribüne mitzufiebern, wenn die Salzburger Mannschaft den österreichischen Fußball so toll vertritt. Darauf kann man einfach nur stolz sein. SN: Wie sehr profitiert der österreichische Fußball von der Red-Bull-Akademie? Dieses Nachwuchszentrum gehört zu den besten in Europa. Dietrich Mateschitz hat hier eine großartige Einrichtung geschaffen. Hier arbeiten, angeführt von Ernst Tanner, Experten mit viel Erfahrung. Jedes einheimische Talent hat die Chance, in dieses Modell zu kommen und auf höchstem Niveau heranzureifen. Mit dem FC Liefering besteht zudem eine Zwischenstufe, auf der sich die Spieler in Richtung erster Mannschaft ideal weiterentwickeln können. SN: Wenn alle Guten in Salzburg spielen, fehlt aber die Konkurrenz in den Nachwuchsligen? Es werden auch international die Talente sehr früh von den Spitzenvereinen geholt. Das ist einfach ein Wettbewerb um die Besten. Den idealen Weg für junge Leute gibt es nicht. Das muss man sich jeweils individuell anschauen. Red Bull verfügt mittlerweile über ein ausgezeichnetes Scouting und geht mit seinen Spielern sehr sorgsam um. SN: Passen die Spielphilosophien von ÖFB und Red Bull Salzburg zusammen? Ja, wobei man sicher sagen muss, dass sie durch die Anpassungen unter Óscar García jetzt ähnlicher geworden sind. Es geht ohnedies weg von einem starren Muster zu flexiblen Spielanlagen. Von García und seinem Training bin ich im Übrigen sehr beeindruckt. Er ist ein sehr guter Trainer und stellt sich auch bei unseren ÖFB-Fortbildungsveranstaltungen immer zur Verfügung. SN: Wie sehen Sie die Chancen, Sturmtalent Mergim Berisha für den ÖFB zu gewinnen? Wenn er für uns spielen will, würden wir das sehr unterstützen und ihm helfen. Aber ein Wechsel der Staatsbürgerschaft, der notwendig wäre, ist eine große persönliche Entscheidung. Dazu überreden wollen wir ihn nicht.