Blau gegen Schwarz: Das Duell ist eröffnet
In einem Jahr wird gewählt. In den Parteizentralen wird schon die Strategie für die Landtagswahl 2018 festgelegt. Kommende Woche will die FPÖ ihre neue Kampagne präsentieren. Durch eine Indiskretion ist diese schon durchgesickert. „Frau mit Power statt Haslauer“, lautet der Reim, der gemeinsam mit einer Wiener Agentur ausgedacht wurde. Die 24-jährige FPÖ-Parteichefin Marlene Svazek gegen den 60-jährigen amtierenden ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer – ein Generationenduell? Ein Fehdehandschuh?
Ein wahlkampferprobter ÖVP-Parteistratege namens Wolfgang Mayer reibt sich in der Merianstraße die Hände angesichts des HerbertKickl-Reims. „Die Salzburger Volkspartei freut sich über die kommende Kampagne der Blauen. Es zeigt, worum es bei den Wahlen in gut einem Jahr gehen wird: ein bürgerliches Salzburg mit einem Landeshauptmann Haslauer oder ein Experiment in Blau-Rot mit Frau Svazek an der Spitze. Genau das ist die entscheidende Frage, die auch wir thematisieren werden“, sagt Mayer. Das klingt nach der Michael-HäuplStrategie. Der Wiener Bürgermeister hatte auch alles auf die Frage hinauslaufen lassen: Wir oder die.
Auf ein Duell hat es auch der aus der FPÖ geworfene Karl Schnell 2018 abgesehen: „Charly“oder „Marlene“oder – anders gesagt – langjähriger Parteichef gegen ehemalige Mitarbeiterin. Schnells Partei, die FPS, brütet die Strategie an diesem Wochenende aus.
Als „Mann ohne Parteibuch“legt es Landesrat Hans Mayr mit seiner Salzburger Bürgergemeinschaft an. Im Wahlkampf ist der 56-Jährige längst angekommen. Am Freitag präsentierte er im Carpe Diem sein Team für die Landtagswahl. Christian Lindtner, Wirt vom Zinkenstüberl in Hallein, Lisa Eberharter, Sozialberaterin aus Mittersill, und Baumeister Herbert Wallner ziehen an seiner Seite mit. Als Wahlkampfmanager wurde Axel Ganster aus Kitzbühel engagiert. Als Werbeprofi ist Heinz Polak (Agentur Polak & Friends) an Bord. Mayr will 25.000 Wähler (acht Prozent) gewinnen, jedenfalls aber mit drei Mandaten in den Landtag einziehen.
Für den Wahlkampf rechnet der ehemalige Banker mit Kosten von bis zu 800.000 Euro. Geld, das seine Bürgergemeinschaft nicht hat. Daher stehe ein „Kreditmodell“dahinter. Mayr hofft auf die Wahlkampfkostenrückerstattung bzw. auf Parteienförderung. Und wenn’s nicht klappt? „Persönlich hoffe ich nicht, dass ich dann beim AMS landen werde.“