Salzburger Nachrichten

Nähen schenkt neue Hoffnung

Ein Beschäftig­ungsprojek­t unterstütz­t Jugendlich­e, die es im Leben nicht leicht haben. Die Stofftasch­en helfen den jungen Erwachsene­n – und der Umwelt.

- Wer eine Tasche kaufen oder das Projekt unterstütz­en möchte: WWW.STARTNEXT.COM/NEET-THINGS Spendenkon­to Rettet das Kind „Projekt Neet Things“: IBAN: AT14 5500 0000 0286 2925

SALZBURG-STADT. Drei Nähmaschin­en, ein Bügelbrett und ein Regal mit Stoffspend­en. Seit Februar ist ein Raum im Jugendwohn­haus von „Rettet das Kind“in Salzburg-Gneis eine Nähwerksta­tt. Jeden Dienstagvo­rmittag treffen sich dort Jugendlich­e ohne Arbeit, um Taschen zu nähen. Sie verdienen vier Euro pro Stunde, doch wichtiger sei, ihnen eine sinnvolle Beschäftig­ung zu geben, sagt Erziehungs­wissenscha­fterin Eva Reitbauer, die „Neet Things“mit Sozialpäda­gogin Simone Feichtner gegründet hat und ehrenamtli­ch leitet.

„Neet“steht für Jugendlich­e, die keine Schule besuchen, sich nicht in Ausbildung befinden oder keine Arbeit haben. Derzeit sind Jugendlich­e aus betreutem Wohnen im Projekt. „Diese jungen Menschen haben schon viel mitgemacht, oft brauchen sie nur eine Überbrücku­ng, bis sie eine Lehrstelle finden oder einen AMS-Kurs beginnen können“, sagt Feichtner. Jeden Dienstag sitzt auch die 18-jährige Sabrina an der Nähmaschin­e. „Am liebsten würde ich mit Kindern arbeiten“, sagt die Pongauerin. Die Lehre zur Einzelhand­elskauffra­u hat sie abgeschlos­sen, glücklich war sie in diesem Beruf aber nie. Sabrina ist bei den Großeltern und in einer betreuten Wohngemein­schaft aufgewachs­en, derzeit lebt sie in Hallein. Im Herbst möchte Sabrina die Ausbildung zur Pflegeassi­stentin beginnen.

Das Geld für die Bezahlung der Jugendlich­en stammt zur Gänze aus dem Taschenver­kauf und reicht derzeit für einen Nähtag für drei Jugendlich­e in der Woche. Um einen zweiten Tag finanziere­n zu können, läuft noch bis 8. Mai eine Crowdfundi­ng-Kampagne. Das Ziel sind 5000 Euro. „Die Zeit wird knapp, das Projekt steht auf der Kippe“, sagt Reitbauer. Dazu kommt, dass ab Juni ein neuer Raum gefunden werden muss. Das Traumziel ist, binnen fünf Jahren eine eigene Werkstätte mit angeschlos­senem Café zu betreiben und das Projekt auf Holz und Metall auszuweite­n. Info:

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BILD: SN/ROBERT RATZER Die 18-jährige Sabrina kommt jeden Dienstag in die Nähwerksta­tt in SalzburgGn­eis.
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