Das Heereszentrum als Unterstützer und Ausbilder
Das österreichische Bundesheer (ÖBH) trägt einen wesentlichen Anteil an der Sportförderung sowie der Qualitätssicherung im österreichischen Sport.
Dabei werden dem ÖBH zwei Aufgaben zuteil:
Zum einen die direkte Unterstützung der österreichischen Spitzensportlerinnen und Spitzensportler in enger Zusammenarbeit mit der Bundes-Sportorganisation (BSO) sowie den Fachverbänden und dem Sportministerium, zum anderen die Ausund Weiterbildung von Lehrwarten und Trainern in den eigenen Reihen, basierend auf bedarfsorientierter sportwissenschaftlicher Grundlagenforschung. Das Heeres-Sportzentrum (HSZ) als „Kompetenzzentrum für körperliche Leistungsfähigkeit“ist mit der Umsetzung dieser Anforderungen betraut und stellt damit seit Jahrzehnten einen nicht mehr wegzudenkenden Faktor im nationalen und internationalen Verbund dar.
Durch den Beitrag des Bundesheeres wird in den Bereichen Breiten- und Leistungssport, Sportausbildung und Sportwissenschaft ein nennenswerter Anteil am Bewegungs- und Gesundheitsmanagement der Republik Österreich geleistet.
Spitzensportförderung durch das Bundesheer
Das österreichische Bundesheer (ÖBH) ist seit über 50 Jahren eine der wesentlichen Säulen in der Unterstützungsleistung der heimischen Nachwuchs- und Spitzensportler/-innen. Jedes Jahr können 150 Präsenzdiener ihren Grundwehrdienst nach der Basisausbildung von einem Monat als Bundesheer-Leistungssportler (BHLSpl) im Heeres-Sportzentrum (HSZ) absolvieren.
Weiters haben auch ca. 20 Sportlerinnen die Möglichkeit sich freiwillig für einen Ausbildungsdienst, analog dem Grundwehrdienst, zu melden. Aus diesem Personenkreis ergibt sich die Nährrate für eine „Längerverpflichtung“im Dienstverhältnis als Militärperson auf Zeit. Würden diese Nachwuchssportler/-innen den normalen Dienst in der Kaserne leisten, könnte dies zu wesentlichen Einschränkungen im Verlauf der sportlichen Karriere führen.
Sportler werden besonders gefördert
Derzeit stehen 192 Arbeitsplätze des ÖBH für Frauen und Männer für diese besondere Verwendung zur Verfügung. Neben der freiwilligen Meldung muss die volle Bereitschaft und Unterordnung der sportlichen Ziele oberste Priorität sein. Die Vorteile dieser Spitzensportförderung durch das ÖBH liegen klar auf der Hand. Die BHLSpl erhalten vom ÖBH ein Gehalt, sie sind kranken- und sozialversichert, und können sich voll und ganz ihrer sportlichen Karriere widmen. Das ÖBH bietet die Möglichkeit, die Dienstzeit für alle Trainingsmaßnahmen oder Wettkämpfe zu verwenden. Dienstliche Verpflichtungen als Soldat/-in ergeben sich nur eingeschränkt, im Rahmen der dienstlichen Vorgaben und bei Öffentlichkeits veranstaltungen.
In den letzten Jahren wurden auch die Möglichkeiten der beruflichen Bildung optimiert. Die Möglichkeit, Spitzen sportförderung und Beginn einer parallel laufenden Ausbildung sind wesentlicheEnts ch eidungsf aktoren für junge Sportlerinnen und Sportler, die nach der Schulausbildung professionell in den Spitzensport einsteigen wollen.
Die Statistik der Teilnehmer für Weltmeisterschaften oder zu Olympischen Spielen bestätigt diesen Weg. Für die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro konnten sich 41 BHLSpl qualifizieren. Das sind ca. 60 Prozent der gesamten österreichischen Mission. Rechnet man die Sportlerinnen und Sportler dazu, die bereits eine mehrjährige Sportförderung durch das ÖBH in Anspruch genommen haben, erhöht sich der Prozentsatz auf über 80 Prozent. Diese Statistik zeigt die Wichtigkeit dieser staatlichen Förderung auf.
Heeres-Leistungssportzentren schaffen Infrastruktur
Ein Garant für die Umsetzung dieser Spitzensportförderung sind die 10 Heeres-Leistungssportzentren (HLSZ) in ganz Österreich. Die Angliederung der militärischen Dienststellen an die zivile Sportinfrastruktur wie Olympia- oder Landessportzentren bieten hervorragende Voraussetzungen im täglichen Trainingsbetrieb. Kurze Wege, konzentriertes Sportstättenangebot und optimale Betreuung über die örtlichen Institutionen bieten das Terrain für Spitzenleistungen.
Im laufenden Prozess der Umstrukturierung des ÖBH wird auch das HSZ einer Änderung zugeführt. Bis Ende 2017 ist geplant, dass das HSZ direkt der neuen Sektion II (Sportministerium) unterstellt wird. Mit dieser Maßnahme eröffnen sich neue Wege durch verbesserte Koordinierung in Sportstrukturen, kürzeren Dienstwegen, Integration in Strategieund Fördergremien und optimierte Umsetzung in allen Belangen des Heeres-Leistungssports.