Lieb und gefährlich
In Österreich leben bereits 1,5 Millionen Katzen. Sie sind die beliebtesten Haustiere. Für Vögel werden sie aber immer mehr zum Problem.
Friedlich und sanft schauen Katzen drein, wenn sie gut drauf sind und sich an Herrchen und Frauchen anschmiegen.
Doch so lieb sie auch dreinschauen – Katzen sind und bleiben Jäger. Und das wird immer mehr zur Gefahr für die heimischen Vögel.
Das Problem ist, dass es mittlerweile so viele Miezen gibt – in ganz Österreich sind es schätzungsweise 1,5 Millionen. Die Katze ist das mit Abstand beliebteste Haustier der Österreicher.
Für Spatz, Amsel, Stieglitz und all die anderen Vögel sind das freilich keine guten Nachrichten. Gerade jetzt im Frühling, wenn die Jungvögel schlüpfen, wird es gefährlich. „Die Jungvögel sind patschert, die wissen nicht, welche Gefahr eine Katze ist. Von ihnen werden dann viele erwischt.“Das sagt Hemma Gressel von der Vogelschutzorganisation BirdLife.
Kann es helfen, den Stubentiger mehr zu füttern – damit er dann nicht mehr so viele Vögel jagt?
„Nein“, sagt Hemma Gressel. Die Katze habe nun einmal einen starken Jagdtrieb – auch wenn sie gefressen habe. „Wenn die Katze satt ist, dann ist sie ausgeruht und kräftig. Dann jagt sie einen Vogel nach dem anderen.“
Katzen sind nicht die Einzigen, die den gefiederten Freunden das Leben schwer machen. Vögel kommen von vielen Seiten unter Druck. Und daran ist vor allem der Mensch schuld: Weil immer mehr Wiesen verbaut und die Rasen glatt gemäht werden, gibt es weniger Nahrung für Insekten. Und wo es weniger Insekten gibt, da gibt es auch weniger Nahrung für Vögel. Diese finden heute auch weniger Nistplätze. Weil viele Straßen nicht mehr geschottert sind, sondern asphaltiert, finden zum Beispiel Spatzen weniger Möglichkeit für das Baden im Staub. Und dort, wo viele Häuser stehen, leben dann auch noch viele Katzen.
Katzenjagd in Australien
In manchen Ländern gehen Regierungen bereits hart gegen Katzen vor – zum Beispiel in Australien. Dort sind wegen der vielen Katzen bereits mehr als 20 Tierarten ausgestorben. Deshalb will die australische Regierung bis zum Jahr 2020 zwei Millionen streunende Katzen töten lassen.
Solche harten Maßnahmen sind in Österreich nicht vorstellbar.
Aber was kann man bei uns zum Schutz der Vögel tun?
Es kann helfen, der Katze ein Glöckchen umzuhängen. Auf diese Weise werden Piepmätze gewarnt, wenn sich eine Katze nähert. Der letzte Schrei sind bunte Stoffkragen, die über normale Katzen-Halsbänder gezogen werden. So erkennen Vögel die Gefahr früher.