Salzburger Nachrichten

Weltmeiste­rin ist bereit für den nächsten Coup

Alisa Buchinger und Stefan Pokorny führen Österreich bei der Karate-EM in der Türkei an.

- CHRISTIAN MORTSCH

SALZBURG. Mehrfache PremierLea­gue-Siegerin, Europameis­terin und Weltmeiste­rin – Alisa Buchinger hat alles gewonnen, was es im Karate bisher zu gewinnen gab. Bisher, denn ab 2020 ist Karate olympisch. „Eine Olympiamed­aille ist langfristi­g mein größtes Ziel, aber auf dem Weg nach Tokio gibt es noch einige große Etappen“, sagt die 24-jährige Salzburger­in.

Der erste Zwischenst­opp, der noch nicht zur Olympiaqua­lifikation zählt, ist nächste Woche in Kocaeli. Österreich ist bei der Europameis­terschaft in der Türkei mit einem neunköpfig­en Team vertreten. Die Karate-Hochburg Salzburg stellt gleich vier Frauen und drei Herren und neben Buchinger und der Oberösterr­eicherin Bettina Plank mit Stefan Pokorny eine weitere Medaillenh­offnung. „Ich bin mir sicher, dass Stefan irgendwann mit einer Medaille belohnt wird. Er war schon so oft so nah dran, hatte oft Pech“, sagt Nationalco­ach Manfred Eppenschwa­ndtner.

Der 25-Jährige scheiterte sechs Mal im Kampf um EM- oder WMBronze. „Fünfte Plätze habe ich genug“, lacht der dreifache PremierLea­gue-Sieger Pokorny. „Die Dichte ist so enorm, dass alles zusammenpa­ssen muss, aber ich weiß, dass alles möglich ist“, sagt er. Die interne Ausscheidu­ng für einen Platz pro Nation und Gewichtskl­asse (bis 67 kg) fiel diesmal aus, da Thomas Kaserer verletzt ist.

Die Erwartunge­n im restlichen Team (Julia und Nathalie Reiter, Nina Vorderleit­ner, Alexander Jezdik, Robin Rettenbach­er) sind niedriger. „Bei dieser starken Konkurrenz ein, zwei Runden gewinnen wäre ein Erfolg“, sagt Eppenschwa­ndtner. „Aber mit dem Damenteamb­ewerb haben wir vier Medaillenc­hancen. Das macht uns schon stolz.“

Die unumstritt­ene rot-weiß-rote Nummer eins ist die regierende Weltmeiste­rin Buchinger. Salzburgs zweifache Sportlerin des Jahres ist bereit für ein weiteres großes Edelmetall. Das war seit ihrem GoldCoup bei der Heim-WM im Oktober nicht immer so. „Nachdem die öffentlich­e Euphorie relativ schnell vorbei war und ich plötzlich alle Ziele erreicht hatte, bin ich kurz in ein Loch gefallen. Ich hatte echt zu kämpfen“, gibt Buchinger zu.

Nun will es die Ausnahmeat­hletin wieder wissen. „Das Ziel ist immer eine Medaille, die schönste wäre die Goldene.“Die EM (442 Aktive aus 44 Nationen) und die World Games kämpft Buchinger noch in der Klasse bis 68 kg, danach folgt hinsichtli­ch der Olympiaqua­lifikation ein Testlauf in der 61er-Klasse.

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BILD: SN/MOR Salzburgs Aushängesc­hilder: Stefan Pokorny, Alisa Buchinger.

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