Dieser „Tatort“hat Kinoformat
Das gute alte Thrillergenre ist gerade im „Tatort“immer wieder verwässert worden. Am Sonntag gibt der Münchner Ableger aber ordentlich Gas. Batic und Leitmayr werden im Dienst verletzt, Batic wird sogar des Doppelmordes beschuldigt. Das alles verpackt in das kinoreife Szenario eines überfallenen Gefangenentransports. Und mit Leitmayr, der um den Ruf seines Kollegen kämpft und dessen Unschuld beweisen will. Wer die aus 1935 stammenden, jüngst entdeckten Erzählungen von F. Scott Fitzgerald, „Für dich würde ich sterben“, auf dem Nachtkästchen nächst dem Bildschirm liegen hat, dem wird außerdem auffallen, dass morbide Titel in vollständigen Sätzen nie aus der Mode kommen. Denn dieser 80 Jahre später entstandene „Tatort“heißt „Der Tod ist unser ganzes Leben“. Literaturverfilmungen haben erfahrungsgemäß mehr Substanz als Originaldrehbücher. Die einen werden aus detailreichen Vorlagen, etwa Romanen, wie eine leckere Sauce einreduziert. Originalscripts werden nicht selten gestreckt. Martin Suters „Allmen“-Romane sind ein Sonderfall, weil sie gleichermaßen kurz und ergiebig sind. Sie erscheinen bereits einreduziert. Siehe zu der ersten „Allmen“-Verfilmung am Samstag auch das Interview mit Samuel Finzi auf dieser Seite. Finzi ist überdies am Montag erneut neben Heino Ferch zu sehen. Dieser spielt in „Fritz Lang“(Arte) den legendären Filmregisseur, während Finzi den Serienmörder Peter Kürten gibt, der Lang zum Klassiker „M – eine Stadt sucht einen Mörder“inspirierte. Interstellar zählt zu den Scifi-Thrillern, die von der Reaktivierung der „Star Wars“-Reihe profitieren. Der Scifi-Bonanza wird noch heuer durch „Alien: Convenant“und „Blade Runner 2049“fortgesetzt. Der ORF greift aber schon am Montag mit Christopher Nolans Weltraumabenteuer nach den Sternen.