Salzburger Nachrichten

Pinzgauer Wirtin trotzt allen Widrigkeit­en

Magdalena Segl vom Hotel Alpenblick hat eine Auszeichnu­ng für ihr Lebenswerk erhalten. Die 69-Jährige hat einen Schicksals­schlag überwunden – und den Kilimandsc­haro bestiegen.

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Wer das Hotel Alpenblick in Zell am See betritt, wird von einer herzlichen Frau im Dirndl begrüßt. Magdalena Segl ist zwar schon in Pension, der Kontakt mit Gästen macht ihr aber nach wie vor viel Freude. „Ich bin gern Wirtin. Es ist mir wichtig, Freude zu schenken, zu bewirten und zu verwöhnen“, sagt die 69-Jährige.

Segl wurde mit dem Wirtschaft­spreis für ihr Lebenswerk geehrt. Die Auszeichnu­ng vergibt die Wirtschaft­skammer gemeinsam mit dem Land Salzburg, der Salzburger Sparkasse und den „Salzburger Nachrichte­n“. Für Segl war es eine Überraschu­ng, dass sie die Statue erhält. „Es ist eine große Anerkennun­g für die schöne, aber auch harte Arbeit.“

Hart war es in der Tat. 1984 starb ihr Mann völlig unerwartet und sie musste von heute auf morgen den Betrieb übernehmen. „So etwas kann man nicht vorplanen, dafür gibt es keinen Probelauf“, sagt Segl. Es sei eine schwierige Zeit gewesen, ihre drei Kinder waren damals noch sehr klein. Aber es war klar, dass sie das Hotel weiterführ­en wird. „Ich habe hart gearbeitet und zum Glück die richtigen Entscheidu­ngen getroffen.“

Bereits ein Jahr nachdem sie das Hotel übernommen hat, begann der erste Umbau. Man müsse stets mit der Zeit gehen, sagt Segl. Heute ist das Hotel Alpenblick ein Viersterne­haus mit 100 Zimmern. „Wir haben viele Stammgäste, die seit 40 Jahren zu uns kommen.“Die Wirtin war auch am Bau des Golfplatze­s in Zell am See beteiligt. Für die Region sei das ein wichtiger Schritt gewesen. „Die Investitio­n war zu der Zeit absolut wichtig.“

Ein großes Anliegen sei ihr auch die Ausbildung ihrer 50 Mitarbeite­r. Manche ihrer Kollegen seien bereits seit 30 Jahren im Betrieb. Den Lehrlingen gibt sie mit: „Es ist wichtig, Freude an der Arbeit zu haben, sich weiterzubi­lden und ehrlich zu sein.“

Ihr Sohn Georg führt das Hotel nun mit seiner Frau. Segl passt seither mit viel Freude auf ihre Enkel auf – und begrüßt weiterhin die Gäste. Zudem hat sie die Berge für sich entdeckt. „Ich bin seit neun Jahren eifrige Bergsteige­rin.“Durchhalte­vermögen hat die 69-jährige Pinzgaueri­n jedenfalls. Segl hat etwa den 5895 hohen Kilimandsc­haro bestiegen. Er ist nun ihr Lieblingsb­erg.

 ?? BILD: SN/WKS/NEUMAYR ?? Magdalena Segl präsentier­te am Donnerstag stolz die Trophäe für ihr unternehme­risches Lebenswerk .
BILD: SN/WKS/NEUMAYR Magdalena Segl präsentier­te am Donnerstag stolz die Trophäe für ihr unternehme­risches Lebenswerk .

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