Frau in letzter Minute gerettet
Insgesamt acht Menschen wurden in Wien und Linz am Montag aus den Flammen gerettet.
In der allerletzten Sekunde konnte die Wiener Feuerwehr eine Frau aus ihrer brennenden Wohnung retten. Die 31jährige Frau hatte sich bereits auf die Fensterbank im dritten Stock geflüchtet, während hinter ihr unentwegt dichte, heiße Rauchgase aus dem Fenster qualmten. Die Helfer konnten gerade noch das Sprungkissen aufbauen, als die 31-Jährige bereits sprang. Hinter ihr brach ein Inferno aus.
Die Feuerwehr war gegen 6.20 Uhr in die Engerthstraße in der Leopoldstadt gerufen worden. Während ein Trupp unter Atemschutz durch das verrauchte Stiegenhaus zu der Wohnung vordrang, baute man zugleich das Sprungkissen auf. „Die Frau hat nicht mehr auf die Zurufe der Männer von der Feuerwehr reagiert und sprang einfach“, sagte Feuerwehrsprecher Christian Feiler.
Gerade als die 31-Jährige sprang, gab es in der Wohnung eine sogenannte Verpuffung. Dabei dehnen sich durch den Brand entstandene Gase schlagartig aus und erzeugen eine enorme Druckwelle. Hausrat wurde aus dem Fenster geschleudert und einer der Gegenstände traf die Frau am Kopf und verletzte sie leicht. Sie erlitt außerdem Brandwunden und eine leichte Rauchgasvergiftung. „Dass das ohne gröbere Verletzungen abgegangen ist, ist einfach toll“, sagte Feiler.
Die Feuerwehr durchsuchte das verrauchte Stiegenhaus, brach Wohnungen auf der Suche nach weiteren Mietern auf. Die Feuerwehrleute brachten schließlich eine fünfköpfige Familie und eine 73jährige Frau in Sicherheit. Die alte Dame kam mit leichten Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus. Ebenfalls gerettet wurde die Katze der Pensionistin. Wie es zu dem verheerenden Brand kommen konnte, ist ungeklärt und soll in den kommenden Tagen von Experten untersucht werden.
Auch in Linz endete ein Wohnungsbrand glimpflich. Die Feuerwehr rettete in der Nacht auf Montag sieben Personen ins Freie. Diese hatten wegen des dichten Rauchs nicht mehr selbst flüchten können. Die 63-jährige Bewohnerin der Brandwohnung wurde mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Das Feuer wurde höchstwahrscheinlich durch eine Kerze ausgelöst, meint die Polizei.
Als die Einsatzkräfte um 4.18 Uhr eintrafen, stand die Wohnung im ersten Obergeschoß bereits in Vollbrand. Die Ermittlungen ergaben, dass die 63-Jährige am Nachttisch eine Kerze angezündet hatte und danach eingeschlafen war. Als die Frau wach wurde, versuchte sie noch mit einer Decke den Brand zu löschen. Als dies nicht gelang, flüchtete sie zur Nachbarin.