Die Vermessung der Marathon-Welt
Auch wenn es manchen Teilnehmern viel länger vorkommen wird: Auch der Salzburg-Marathon misst exakt 42.195 Meter. Oder doch etwas mehr?
SALZBURG. 42.195 Meter: Diese Distanz ist in Stein gemeißelt, so unterschiedlich die Marathonläufe in aller Welt sonst auch sein mögen. Beim Salzburg-Marathon, der am kommenden Sonntag (7. Mai) erstmals vor dem Schloss Mirabell gestartet wird, ist es nicht anders.
Damit auch niemand zu kurz oder zu lang läuft, gilt ein weltweit einheitliches Messverfahren, dass die AIMS (Association of International Marathons and Distance Races) festgelegt hat. Rainer Soos, der einzige AIMSVermesser Österreichs, ist deshalb die neue Salzburger Strecke vor einigen Wochen mit dem Fahrrad abgefahren – wie vorgeschrieben immer mit dem engsten Radius in den Kurven. Ein mechanischer Zähler an seinem Vorderrad war dabei buchstäblich das Maß aller Dinge. Die Anzahl der Umdrehungen wird am Ende mit dem Radumfang multipliziert. „Gerade in einer Stadt mit ihren Häuserschluchten würde GPS ein ungenaues Ergebnis liefern“, sagt Soos. Das passiert auch vielen Läufern, die mit GPSUhr unterwegs sind.
Die Salzburger Runde führt aus der Altstadt über das Nonntal, Hellbrunn, Morzg, Leopoldskron und Lehen zurück in die Neustadt und ist 21.097,5 Meter lang. Marathonteilnehmer absolvieren sie am Sonntag zwei Mal. Salzburg-Marathon-Veranstalter Johannes Langer sagt: „Die Richtigkeit der Streckenlänge ist sehr wichtig. Die Läufer haben alle monatelang trainiert, die wollen auch eine zuverlässige Bestätigung ihrer Leistung.“Und er verrät: „Jeder Marathon ist etwas länger als vorgeschrieben. 0,1 Prozent oder 42 Meter braucht es als Sicherheit, damit ein Rekord anerkannt werden kann.“
Für Bestmarken ist die extrem flache Salzburger Strecke mit weniger als zehn Metern Höhendifferenz geradezu prädestiniert. Den Startschuss ins große Laufwochenende markiert der „Salzburger Nachrichten“AfterWorkRun am Freitag. Am Samstag folgen Cup&Cino Frühstückslauf, CityWalk und der Junior-Marathon, bei dem sich Hunderte Kinder und Jugendliche auf kurzen Distanzen messen.
„Läufer wollen eine zuverlässige Bestätigung ihrer Leistung.“Johannes Langer, Veranstalter