Gebührensenkungen für Reisebusse
Der Magistrat Salzburg senkte rechtzeitig vor dem Sommer die Parkgebühren für Reisebusse. Anstelle eines fixen Tagestarifs ist nur mehr stundenweise zu bezahlen, gedeckelt mit einem Höchst-Tagessatz, der um mehr als 36% billiger ist als bisher. Wenn die Bustouristen nur einen halben Tag bleiben, reduzieren sich die Gebühren sogar um 58% (!).
Die polnischen, slowakischen etc. Busse, die uns massenweise asiatische Billigtouristen für ein paar Stunden bringen und unsere heimischen Busunternehmer mit Dumpingpreisen konkurrenzieren, werden jubeln.
Aber ich will nicht unfair sein: Diese Gäste hinterlassen beim Diskonter am Stadtrand immerhin ein paar Euro (nach dem Selfie-Shooting vor den Mozart-Häusern und dem Bankerlsitzen im Mirabellgarten ist man schließlich durstig geworden).
In vielen europäischen Städten ist es seit Jahren üblich, sehr hohe Einfahrtsgebühren für Busse zu verlangen (nach oben gestaffelt je nach Schadstoffkategorie). Unsere Politiker machen Salzburg mit Gebührensenkungen für den Massentourismus noch attraktiver. Und natürlich ist Salzburg bemüht, auch für Fernbusse, die eine Frequenz erreicht haben, dass es einen Haltestellenmangel gibt, befriedigende Lösungen zu schaffen.
Wie schön, dass unsere Politiker aber immer um Gesamtlösungen bemüht sind:
Um die Straßen für noch mehr Reisebusse frei zu bekommen und gleichzeitig Einnahmen zu lukrieren, haben sie eine geniale „Klankerlmühle“ersonnen, die für die Stadt in jedem Fall aufgeht: Die Pendler werden vertrieben oder zahlen horrende Parkgebühren, oder ebenso horrende Preise für den nicht ausgebauten öffentlichen Verkehr.
Und die Stadtbewohner zahlen sowieso, nämlich für die Ausnahmegenehmigungen, die sie beantragen müssen, wenn sie weiter bei sich zu Hause parken wollen. Doris Gruber 5020 Salzburg