Thiem denkt schon längst an die Zukunft
Die Sponsoren reißen sich um Österreichs besten Tennisspieler. Thiems Gedanken kreisen aber um die heiße Turnierphase im Mai.
Geld, so sagt Dominic Thiem, sei nie die Antriebsfeder gewesen, um im Tennissport an die Spitze zu gelangen. Und trotzdem ist Geld bei den besten Tennisprofis der Welt allgegenwärtig. Nicht nur bei Preisgeldern, sondern auch bei den Sponsoren, die mittlerweile beim 23-jährigen Weltranglisten-Neunten Schlange stehen.
Am Dienstag unterzeichnete der Niederösterreicher in Wien einen mehrjährigen Sponsorvertrag als Markenbotschafter der UniCredit Bank Austria AG. Thiem blickte dabei auch auf seine erfolgreichen Wochen zurück und hofft nun auf eine Fortsetzung bei den drei großen kommenden Sandplatz-Events.
Über die näheren Details des Deals mit der Bank Austria wurde Stillschweigen vereinbart. Bekannt gegeben wurde allerdings, dass man eine langfristige Zusammenarbeit mit dem österreichischen TennisWeltstar vereinbart habe. Banken seien ihm ohnehin nicht fremd, so Thiem: „Mein Großvater hat fast sein ganzes Leben bei dieser Bank gearbeitet und ich bin schon sehr lang Kunde. Ich bin äußerst glücklich, dass ich in Zukunft mit dem Badge weltweit die Turniere bestreiten darf.“
Danach stand freilich das Sportliche im Mittelpunkt des Frage-undAntwort-Spiels. Die erfolgreiche Woche in Barcelona mit Sieg über den Weltranglisten-Ersten Andy Murray und der Finalniederlage gegen Sandplatzkönig Rafael Nadal war noch in aller Munde. „Ein Finale zu verlieren ist immer besonders bitter, weil es halt um den Turniersieg geht, aber es überwiegt das Positive von letzter Woche. Noch dazu habe ich zwei Partien hintereinander gegen absolute Weltstars gehabt“, erklärte der achtfache ATPTurniersieger.
Erfreut ist Thiem, der entweder Freitagabend oder Samstag früh zum Masters-1000-Turnier nach Madrid fliegt, über sein erstes Jahresdrittel 2017. „Ich habe sogar mehr Punkte als letztes Jahr um diese Zeit. Ich bin sehr zufrieden, aber es kommen jetzt noch sehr große Highlights. Zwei 1000er-Turniere auf Sand, dann die French Open. Dann ist es einmal Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen.“
Madrid, dann Rom und die French Open in Paris stehen nun an. Das Ziel in Frankreichs Metropole will Thiem nicht festlegen. „Es hängt auch sehr viel von der Auslosung ab. Da kann man noch nicht wirklich ein Ziel definieren. Ich habe jetzt noch einige Zeit, an Dingen zu arbeiten, um dort weit zu kommen.“Der Traum von einem GrandSlam-Titel lebt natürlich auch in ihm. „Aber das ist nicht mein kurzfristiges Ziel. Für mich wäre es ein absoluter Traum, wieder das Saisonfinale in London zu erreichen.“
Die Etablierung in den Top Ten ist es auch, die Thiem sehr freut. Fast ein Jahr (seit 6. 6. 2016) befindet er sich nun in diesem Kreis. „Ganz toll wäre es, wenn ich nach Paris immer noch dort stehen würde“, sagt Thiem.