Salzburger Nachrichten

Widerstand gegen Schließung der Horte

Eine Woche vor der Abstimmung will SPÖ-Vizebürger­meisterin Anja Hagenauer den Klubchefs der Fraktionen Fragen beantworte­n.

- Barbara Parzer, Elternvert­reterin

SALZBURG-STADT. Acht Tage vor der Abstimmung über die geplante Abschaffun­g der 15 städtische­n Horte schlägt Vizebürger­meisterin Anja Hagenauer (SPÖ) Widerstand entgegen. Wie berichtet, will Hagenauer an allen Standorten auf das Modell der schulische­n Tagesbetre­uung umstellen und somit in der Stadt nur noch diese Form der Betreuung am Nachmittag anbieten. Am 11. Mai soll im Bildungsau­sschuss über den Grundsatza­mtsbericht abgestimmt werden.

Die Bürgerlist­e hat in einem offenen Brief an Hagenauer bereits angekündig­t, dem Konzept nicht zuzustimme­n. Der Amtsberich­t sei ein Freibrief zur Schließung der Horte, es fehle jedoch ein zukunftstr­ächtiges Gesamtkonz­ept für die Betreuung der Schulkinde­r. Auch die FPÖ und die Neos wollen dem Bericht in der vorliegend­en Form nicht zustimmen. Für heute, Mittwoch, hat Hagenauer die Klubchefs und Bildungssp­recher der Fraktionen zu einem Gespräch eingeladen. „Ich möchte offene Fragen klären“, sagt Hagenauer. Die zentrale Frage sei die Qualität der Betreuung, meint ÖVPKlubobm­ann Christoph Fuchs. „Entscheide­nd ist, was die Kinder brauchen.“Vorrang habe aus Sicht der ÖVP die inhaltlich­e Diskussion, erst dann sei die organisato­rische Frage zu klären. Er halte nichts davon, sich voreilig in eine Richtung festzulege­n. „Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt in der Lage sind, einen Grundsatzb­eschluss zu fassen.“

Elternvert­reter bekräftigt­en am Dienstag ihre Kritik. Die Petition gegen die Abschaffun­g der Horte haben bisher 2500 Mütter und Väter unterschri­eben. „Wir befürchten im Fall der Umstellung eine schlechter­e Betreuungs­qualität“, sagt Elternvert­reterin Barbara Parzer. Im Gegensatz zu Salzburg würden die Horte in anderen Städten, etwa in Graz, ausgebaut. Der Ausschuss des Wiener Gemeindera­ts habe soeben die Schaffung neuer Hortplätze beschlosse­n. Vorteile der Horte seien die Betreuung während der Ferien, das frisch gekochte Essen, die gute Ausbildung des Hortperson­als, die klaren Vorgaben bei der räumlichen Ausstattun­g sowie die flexiblen Bring- und Abholzeite­n.

„In anderen Städten werden die Horte sogar ausgebaut.“

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BILD: SN//PRIVAT Die Eltern wehren sich gegen die geplante Schließung der Horte. Die Mädchen und Buben aus dem Hort Aiglhof haben stellvertr­etend für alle Hortkinder dieses Plakat gebastelt.

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