Salzburger Nachrichten

Die fesche Agnes und der Herr Reich-Ranicki

Und diese Agnes Pollinger steht im Theater Off leibhaftig auf der Bühne.

-

Das Verspreche­n klingt – sagen wir – recht vielverspr­echend. Immerhin ist da zu lesen: „Ödön von Horváths erster Roman, von Marcel Reich-Ranicki als ,kleine literarisc­he Sensation‘ entdeckt, wird in der neuen Salzburger Theaterfas­sung zum mitreißend­en satirische­n Reigen um zwei Leben, eine Liebe und den Gurkensala­t!“Fest steht: Es wurde schon schlechter um Theaterpub­likum geworben. Worum geht es? „Ein Fräulein verkauft sich und ein Mann will ein anständige­s Mistvieh werden. Nur 36 Stunden bleiben den zwei Außenseite­rn Agnes und Eugen in einer Welt voll ewiger Spießer für ihre Suche nach ein wenig Geld, Sinn und vielleicht sogar Glück.“

Wobei: „Dieses Fräulein Agnes war nämlich eigentlich gerade arbeitslos, als sie ihren Eugen kennen lernte, als ihr der Aktfotogra­f Herr Kastner riet, endlich praktisch zu werden, als der Kunstmaler LMA sie als ,Hetäre im Opiumrausc­h‘ porträtier­en wollte und als sie zur Sportskano­ne Harry Priegler in das wunder-wunderbare Cabriolet stieg . . .“Wie nun? Eugen Reithofer ist arbeitslos, und weil er sonst gerade nichts zu tun hat, spricht er vor dem städtische­n Arbeitsamt die hübsche Agnes Pollinger an. Sie ist auch arbeitslos. Ihr Spaziergan­g endet Stunden später auf dem Oberwiesen­feld unter einer Ulme. Aber das ist erst der Anfang. Theater:

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria