In Frankreich bricht eine neue Ära an
Einer der außergewöhnlichsten Wahlkämpfe Frankreichs endete am Sonntag mit dem klaren Sieg des Favoriten Emmanuel Macron. Der vor einem Jahr als völliger Außenseiter gestartete ehemalige Wirtschaftsminister setzte sich mit 65,5 Prozent der Stimmen gegen die Rechtsnationale Marine Le Pen (knapp 34,5 Prozent) durch. Macron wird mit 39 Jahren der jüngste Präsident der Französischen Republik. Er hatte bislang kein gewähltes Amt inne. Er trat als parteiloser Kandidat an, der sich weder als links noch als rechts einordnen lassen wollte. Seine Kampagne war mutig: Er präsentierte sich als überzeugter EU-Befürworter und Freund Deutschlands.
Macrons Bewegung „En Marche“muss bei den Parlamentswahlen im Juni nun womöglich eine Mehrheit erringen, um dem Präsidenten Rückhalt zu geben. Gelingt dies nicht, muss Macron gegen eine von der Opposition beherrschte Nationalversammlung regieren, was seinen Spielraum massiv beschränken würde. „En Marche“will in allen 577 Wahlkreisen antreten.