Salzburg feiert gegen Rapid die Meisterparty
Trotz der 1:2-Niederlage in Mattersburg steht Red Bull Salzburg praktisch als Meister fest. Gefeiert werden soll am nächsten Samstag.
SALZBURG. Das 1:1-Unentschieden zwischen Altach und Austria Wien hat Red Bull Salzburg am Sonntag den vierten Titelgewinn in Folge beschert. Zwar besteht bei zwölf Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten vier Runden vor Schluss immer noch eine theoretische Chance, den Titel zu verspielen, doch auch das Torverhältnis (+45) spricht ganz klar für die Bullen, die sich selbst alles andere als meisterlich präsentierten. Beim 1:2 am Samstag in Mattersburg sind die Salzburger erstmals nach 18 Pflichtspielen ohne Niederlage wieder einmal ohne Punkte geblieben. Die Party soll damit erst am kommenden Samstag steigen, wenn Salzburg nicht nur praktisch, sondern auch theoretisch von Platz eins nicht mehr zu verdrängen ist. Und das kommt den Clubverantwortlichen auch gar nicht so ungelegen. Denn Gegner in der Red-Bull-Arena ist niemand Geringerer als Rapid, der „Lieblingsfeind“der Salzburger. Ein Fußball-Klassiker und eine dem Anlass entsprechende Zuschauerkulisse sind garantiert.
Als „Partycrasher“hatten sich am Wochenende just die Ex-Salzburger im Dress des SV Mattersburg erwiesen. Die Elf von Trainer Gerald Baumgartner siegte durch Tore von Stefan Maierhofer und BullenLeihgabe David Atanga mit 2:1 – und das nicht unverdient. Wanderson hatte die Salzburger bereits in der zehnten Minute in Führung geschossen, doch ab diesem Zeitpunkt war Mattersburg die bissigere, hungrigere Mannschaft.
„Das war heute ein schwieriges Spiel für uns“, gab Trainer Óscar García zu. „Wir haben zwei Mal nicht gut verteidigt, das hat das Spiel entschieden. Heute waren wir nicht aufmerksam bei den Standards, sonst haben wir keine Chancen zugelassen“, zog der Spanier mit finsterer Miene Bilanz.
Mattersburg-Coach Baumgartner hingegen meinte: „Die Standards haben wir speziell trainiert, hier haben wir uns Chancen ausgerechnet. Das 0:1 hat uns auch in die Karten gespielt, weil Salzburg dann runter vom Gas gegangen ist. Wir haben heute mit Mann und Maus verteidigt, für uns waren es Big Points.“Generell scheint der gebürtige Salzburger Baumgartner ein echter Salzburg-Spezialist zu sein: Mit dem Regionalligisten Pasching gewann der 52-Jährige im Cup-Halbfinale 2013/14 mit 2:1, der letzte Sieg der Wiener Austria in Salzburg (3:2 im September 2014, Anm.) geht ebenfalls auf sein Konto und nun war Baumgartner auch mit dem SV Mattersburg erfolgreich.
Bullen-Kapitän Alexander Walke hätte die Meisterschaft mit einem Sieg gern schon am Samstag entschieden:
„Im Fußball ist die Einstellung oft wichtiger als das Spielerische.“Verteidiger Stefan Lainer über die Leistung beim 1:2 gegen Mattersburg
„Aber dann haben wir uns leider das Spiel der Mattersburger aufdrängen lassen und konnten unser eigenes Spiel nach vorn nicht ordentlich durchziehen. Das ist schade.“Stefan Lainer brachte es auf den Punkt. „Im Fußball ist die Einstellung oft wichtiger als das Spielerische“, sagte der Verteidiger, der aufgrund einer Knieblessur von Andreas Ulmer diesmal als linker Verteidiger spielte. Was Lainer meinte, zeigte sich recht deutlich auch an der Matchstatistik: Zwar hatte Red Bull Salzburg wesentlich mehr Ballbesitz (67 zu 34 Prozent), jedoch kamen Paulo Miranda und Co. nur auf eine Zweikampfquote von 40 Prozent.
Dass man sich an diesem Wochenende dennoch als Sieger fühlen durfte, hat mit der Schützenhilfe der Verfolger zu tun. Die Bullen-Profis verfolgten das Unentschieden zwischen Altach und Austria Wien daheim im TV. Óscar García wollte sich allerdings noch nicht zum Titel gratulieren lassen. Er will Salzburgs elften Meisterschaftsgewinn, den achten in der Red-Bull-Ära, schwarz auf weiß haben. Am besten bei einer Meisterparty am Samstag gegen Rapid.