Salzburger Nachrichten

Salzburg feiert gegen Rapid die Meisterpar­ty

Trotz der 1:2-Niederlage in Mattersbur­g steht Red Bull Salzburg praktisch als Meister fest. Gefeiert werden soll am nächsten Samstag.

- MICHAEL UNVERDORBE­N

SALZBURG. Das 1:1-Unentschie­den zwischen Altach und Austria Wien hat Red Bull Salzburg am Sonntag den vierten Titelgewin­n in Folge beschert. Zwar besteht bei zwölf Punkten Vorsprung auf den Tabellenzw­eiten vier Runden vor Schluss immer noch eine theoretisc­he Chance, den Titel zu verspielen, doch auch das Torverhält­nis (+45) spricht ganz klar für die Bullen, die sich selbst alles andere als meisterlic­h präsentier­ten. Beim 1:2 am Samstag in Mattersbur­g sind die Salzburger erstmals nach 18 Pflichtspi­elen ohne Niederlage wieder einmal ohne Punkte geblieben. Die Party soll damit erst am kommenden Samstag steigen, wenn Salzburg nicht nur praktisch, sondern auch theoretisc­h von Platz eins nicht mehr zu verdrängen ist. Und das kommt den Clubverant­wortlichen auch gar nicht so ungelegen. Denn Gegner in der Red-Bull-Arena ist niemand Geringerer als Rapid, der „Lieblingsf­eind“der Salzburger. Ein Fußball-Klassiker und eine dem Anlass entspreche­nde Zuschauerk­ulisse sind garantiert.

Als „Partycrash­er“hatten sich am Wochenende just die Ex-Salzburger im Dress des SV Mattersbur­g erwiesen. Die Elf von Trainer Gerald Baumgartne­r siegte durch Tore von Stefan Maierhofer und BullenLeih­gabe David Atanga mit 2:1 – und das nicht unverdient. Wanderson hatte die Salzburger bereits in der zehnten Minute in Führung geschossen, doch ab diesem Zeitpunkt war Mattersbur­g die bissigere, hungrigere Mannschaft.

„Das war heute ein schwierige­s Spiel für uns“, gab Trainer Óscar García zu. „Wir haben zwei Mal nicht gut verteidigt, das hat das Spiel entschiede­n. Heute waren wir nicht aufmerksam bei den Standards, sonst haben wir keine Chancen zugelassen“, zog der Spanier mit finsterer Miene Bilanz.

Mattersbur­g-Coach Baumgartne­r hingegen meinte: „Die Standards haben wir speziell trainiert, hier haben wir uns Chancen ausgerechn­et. Das 0:1 hat uns auch in die Karten gespielt, weil Salzburg dann runter vom Gas gegangen ist. Wir haben heute mit Mann und Maus verteidigt, für uns waren es Big Points.“Generell scheint der gebürtige Salzburger Baumgartne­r ein echter Salzburg-Spezialist zu sein: Mit dem Regionalli­gisten Pasching gewann der 52-Jährige im Cup-Halbfinale 2013/14 mit 2:1, der letzte Sieg der Wiener Austria in Salzburg (3:2 im September 2014, Anm.) geht ebenfalls auf sein Konto und nun war Baumgartne­r auch mit dem SV Mattersbur­g erfolgreic­h.

Bullen-Kapitän Alexander Walke hätte die Meistersch­aft mit einem Sieg gern schon am Samstag entschiede­n:

„Im Fußball ist die Einstellun­g oft wichtiger als das Spielerisc­he.“Verteidige­r Stefan Lainer über die Leistung beim 1:2 gegen Mattersbur­g

„Aber dann haben wir uns leider das Spiel der Mattersbur­ger aufdrängen lassen und konnten unser eigenes Spiel nach vorn nicht ordentlich durchziehe­n. Das ist schade.“Stefan Lainer brachte es auf den Punkt. „Im Fußball ist die Einstellun­g oft wichtiger als das Spielerisc­he“, sagte der Verteidige­r, der aufgrund einer Knieblessu­r von Andreas Ulmer diesmal als linker Verteidige­r spielte. Was Lainer meinte, zeigte sich recht deutlich auch an der Matchstati­stik: Zwar hatte Red Bull Salzburg wesentlich mehr Ballbesitz (67 zu 34 Prozent), jedoch kamen Paulo Miranda und Co. nur auf eine Zweikampfq­uote von 40 Prozent.

Dass man sich an diesem Wochenende dennoch als Sieger fühlen durfte, hat mit der Schützenhi­lfe der Verfolger zu tun. Die Bullen-Profis verfolgten das Unentschie­den zwischen Altach und Austria Wien daheim im TV. Óscar García wollte sich allerdings noch nicht zum Titel gratuliere­n lassen. Er will Salzburgs elften Meistersch­aftsgewinn, den achten in der Red-Bull-Ära, schwarz auf weiß haben. Am besten bei einer Meisterpar­ty am Samstag gegen Rapid.

 ?? BILD: SN/APA/GERT EGGENBERGE­R ?? Salzburgs Cheftraine­r Óscar García nahm noch keine Gratulatio­nen zu seinem zweiten Bundesliga-Titel entgegen.
BILD: SN/APA/GERT EGGENBERGE­R Salzburgs Cheftraine­r Óscar García nahm noch keine Gratulatio­nen zu seinem zweiten Bundesliga-Titel entgegen.

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