Salzburger Nachrichten

Wie Mobilität auf die geistige Gesundheit wirkt

Auch im Alter ist es möglich, durch neue Reize, neue Aufgaben und Ziele die Gehirntäti­gkeit zu erhöhen.

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Altern ist keine Last, sondern eine gewonnene Lebenszeit, die ein Mehr an Leben bedeuten und die aktiv gestaltet werden kann. Diese veränderte Sichtweise auf das Alter schafft Möglichkei­ten, auch noch jenseits der 70 ein aktives Leben zu führen, das Erfüllung und Zufriedenh­eit bringt.

Britischen Wissenscha­ftern zufolge wird die Lebenserwa­rtung in den 35 Industries­taaten stark steigen. Für Männer in allen Ländern mit einer Wahrschein­lichkeit von mindestens 85 Prozent ansteigen, für Frauen mit 65 Prozent. Es werden also immer mehr Menschen das hohe Alter jenseits von 80 Jahren erreichen. Das ist ein Grund mehr, diese zusätzlich­en Jahre aktiv zu gestalten.

In einer Studie aus dem Jahr 2000 mit Londoner Taxifahrer­n, die ohne Navigation die Stadt kennenlern­en mussten, konnte im MRT ein vergrößert­er Hippocampu­s nachgewies­en werden. Die Vergrößeru­ng dieser Hirnregion ist der Beweis für die neurowisse­nschaftlic­he Entdeckung, dass neue Nervenzell­en auch im Erwachsene­nalter gebildet werden. Neues zu erlernen ist demnach in jedem Alter möglich und hält die geistige Leistungsf­ähigkeit hoch.

Ein weiterer Faktor, der die geistige Leistungsf­ähigkeit hochhält, ist körperlich­e Bewegung in jeder Form. Diese führt zur Ausschüttu­ng körpereige­ner Endorphine, auch Glückshorm­one genannt, welche eine ähnliche Wirkung wie die Opiatabköm­mlinge (Opioide) haben. Endorphine lösen das Gefühl von Zufriedenh­eit und Freude aus und wirken schmerzlin­dernd. Damit sind sie auch so etwas wie ein körpereige­nes Prävention­smittel gegen Depression­en.

Medizinisc­hes Bestreben ist es, daran zu arbeiten, diese so notwendige körperlich­e und somit geistige Mobilität zu erhalten.

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SN PRAXIS Petra Gürtner

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