Salzburger Nachrichten

Der Lehrberuf verdient Anerkennun­g

Die muss auch in Form von mehr Lohn zum Ausdruck kommen.

- Anton Kaindl ANTON.KAINDL@SALZBURG.COM

Lehrjahre sind keine Herrenjahr­e, hieß es früher. Der Ton gegenüber den Lehrlingen war oft rau und mancher wurde von seinem Gesellen gezüchtigt.

Heute werden Lehrlinge mit Samthandsc­huhen angefasst. Sie sind für den Unternehme­r ein kostbares Kapital geworden. Trotzdem nimmt die Zahl der Jugendlich­en, die eine Lehre machen, ab. Immer mehr wollen eine höhere Schule besuchen und streben ein Studium an.

Vor nicht langer Zeit ging man in Österreich vor einem Titel fast in die Knie. In bürgerlich­en Kreisen ist es für Eltern auch heute noch eine Enttäuschu­ng, wenn ihre Kinder nicht „zumindest“die Matura machen. Das sind keine guten Voraussetz­ungen für die Wertschätz­ung des Handwerks.

Aber der Hauptgrund für den Lehrlingsm­angel ist ein anderer. Viele machen zwar Karriere: Aber beim Großteil der Handwerker und noch viel mehr in den „Frauenberu­fen“reicht der Lohn nicht mehr, um eine Familie zu ernähren.

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