Der Lehrberuf verdient Anerkennung
Die muss auch in Form von mehr Lohn zum Ausdruck kommen.
Lehrjahre sind keine Herrenjahre, hieß es früher. Der Ton gegenüber den Lehrlingen war oft rau und mancher wurde von seinem Gesellen gezüchtigt.
Heute werden Lehrlinge mit Samthandschuhen angefasst. Sie sind für den Unternehmer ein kostbares Kapital geworden. Trotzdem nimmt die Zahl der Jugendlichen, die eine Lehre machen, ab. Immer mehr wollen eine höhere Schule besuchen und streben ein Studium an.
Vor nicht langer Zeit ging man in Österreich vor einem Titel fast in die Knie. In bürgerlichen Kreisen ist es für Eltern auch heute noch eine Enttäuschung, wenn ihre Kinder nicht „zumindest“die Matura machen. Das sind keine guten Voraussetzungen für die Wertschätzung des Handwerks.
Aber der Hauptgrund für den Lehrlingsmangel ist ein anderer. Viele machen zwar Karriere: Aber beim Großteil der Handwerker und noch viel mehr in den „Frauenberufen“reicht der Lohn nicht mehr, um eine Familie zu ernähren.