Den Eurofightern droht ein Ende als Ersatzteillager
Während im Parlament der zweite EurofighterUntersuchungsausschuss beginnt, sucht das Bundesheer nach Alternativen zu den teuren Kampfjets.
Im Bundesheer wird eine völlige technische Neuaufstellung der Luftraumüberwachung überlegt. Bereits so gut wie fix ist, dass neue Trainingsjets angeschafft werden. Denn die alten Jets vom Typ Saab 105 OE sind fast 50 Jahre alt. Aber auch den 15 Eurofightern, die seit zehn Jahren in Betrieb sind, könnte die letzte Stunde schlagen.
Das Heer überlegt, sie an eine ausländische Armee zu verkaufen, allerdings nicht als Flugzeuge, sondern als Ersatzteillager für andere Maschinen. Heeresintern rechnet man, dadurch rund 300 Millionen Euro erlösen zu können. Bei der Bestellung vor 15 Jahren hatten sie zwei Milliarden Euro gekostet. Statt der Eurofighter müssten dann andere neue oder gebrauchte Überschalljets gekauft oder geleast werden. Alle diese Varianten werden derzeit heeresintern geprüft. Eine Alternative wäre, die Eurofighter zu behalten und auf den modernsten technischen Stand zu bringen. Das würde aber Investitionen im dreistelligen Millionenbereich erfordern. Die letzte Entscheidung, wie es mit den Eurofightern weitergeht, liegt bei Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ). Auf Überschalljets überhaupt zu verzichten, wie es jahrelang Parteilinie der SPÖ gewesen war, kommt für ihn wegen der österreichischen Neutralität nicht infrage.
Unterdessen nimmt der zweite Eurofighter-Untersuchungsausschuss im Parlament Fahrt auf. FPÖ und Grüne haben sich darauf geeinigt, als ersten prominenten Politiker den früheren Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) als Zeugen zu laden.