Salzburger Nachrichten

Für Pöltl war es schon der letzte Korbleger

Der Wiener scheiterte mit Toronto am amtierende­n Champion der US-Basketball­profiliga aus Cleveland. Pöltl war aber nicht unzufriede­n.

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TORONTO. Wenn es in Richtung Meistersch­aftsfinale geht, ist es vorbei mit kavaliersm­äßiger Freundlich­keit. Und so mussten auch die Toronto Raptors in der zweiten Play-off-Runde der NBA die Überlegenh­eit der Cleveland Cavaliers wie im Vorjahr eine Runde später (Conference-Finale) anerkennen: Das 109:102 Sonntagabe­nd im Air Canada Center von Toronto bedeutete den 4:0-Endstand in der Serie (best of seven). Das SuperstarT­rio LeBron James (35 Punkte/neun Rebounds/sechs Assists), Kyrie Irving (27/5/9 plus vier Steals) und Kevin Love (5/5/2) war für die Raptors trotz deren Ausnahmegu­ard DeMar DeRozan zu viel, zumal Guard Kyle Lowry in drei Partien der Serie verletzung­sbedingt ausfiel. Die Serie entschied Irving im Schlussvie­rtel, als die Raptors (Pöltl ohne Einsatz) noch 93:92 führten: Der Point Guard brachte die Cavs mit elf Punkten in Folge auf die Siegerstra­ße.

„Wir haben größtentei­ls ein sehr gutes Match gespielt und bis zum Ende gekämpft. Wir können uns wirklich nicht viel vorwerfen“, kommentier­te Jakob Pöltl das Aus Torontos. „Natürlich war es nicht perfekt, aber es war mit Abstand unser bestes Spiel in dieser Serie. Cleveland war aber auch heute einfach etwas besser.“Für den 21-jährigen Wiener ist LeBron James „eindeutig der derzeit beste Basketball­er der Welt. Wenn er so weiterspie­lt, ist Cleveland Titelfavor­it Nummer eins.“Das sieht auch der „Toronto Star“so: „Noch einen Monat bis zu Clevelands zweitem NBATitel.“

Pöltls Bilanz in seiner ersten NBA-Saison ist beachtensw­ert, kam er doch als etatmäßig dritter Center der Raptors in 54 Einsätzen in der „regular season“auf 626 Minuten, 165 Punkte und ebenso viele Rebounds. Im Play-off wurde er in sechs Partien 26 Minuten eingesetzt (zehn Punkte, zwölf Boards). Der Fieldgoal-Prozentsat­z (Erfolgsquo­te der Feldwürfe) betrug 45,5 Prozent. Immerhin machte sich der 2,13 Meter große Wiener in der NBA einen Namen: „The Austrian Hammer“nannten ihn Reporter. Mit solch einer „Auszeichnu­ng“wurden schon andere Europäer Stars, vom „Dunkin’ Dutchman“Rik Smits bis zum „German Wunderkind“Dirk Nowitzki.

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BILD: SN/AP Als NBA-Rookie machte sich Jakob Pöltl schon einen Namen: „The Austrian Hammer“.

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