Salzburger Nachrichten

Kontrollam­t kritisiert: Stadt vergibt Aufträge immer an dieselben Firmen

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Das Kontrollam­t legte einen aktuellen Bericht über die Auftragsve­rgaben („Bieterstre­uung“) der Stadt Salzburg vor. Darin wird die Vergabe von Aufträgen kritisiert. Im Hochbauber­eich würden einzelne Firmen häufig beauftragt, während andere Unternehme­n selten oder gar nicht zum Zug kämen, schreiben die Prüfer.

Besonders augenschei­nlich sei das bei Elektroins­tallatione­n. Zwei Elektrount­ernehmen hätten 2012 jeweils mehr als 250 Rechnungen an die Stadt gestellt. „Von den insgesamt rund 120 in der Stadt Salzburg tätigen Elektroins­tallations­unternehme­n hat die Stadt im Jahr 2012 lediglich an 26 Unternehme­n Aufträge vergeben.“Außerdem verrechne das am häufigsten beauftragt­e Unternehme­n 31 Euro netto für die KfzPauscha­le, während andere Bieter nur sechs Euro für die Anfahrt in Rechnung stellten. Die Bauabteilu­ng begründet die oftmalige Vergabe damit, dass mit kleineren Reparature­n und Wartungsar­beiten in der Regel die jeweiligen „Hauselektr­iker“beauftragt werden würden.

Aber auch bei anderen Bereichen fand das Kontrollam­t eine Häufung: Zwei Schlüsseld­ienste stellten 2012 insgesamt 175 Rechnungen. Ein Schlosser legte 76 Rechnungen. Ein Aufzugsdie­nst rechnete 75 Mal ab, eine Sonnenschu­tzfirma 66 Mal im Jahr 2012.

Bürgerlist­e und FPÖ kritisiere­n diese Praxis. FPÖ-Gemeindera­t Erwin Enzinger sagt, es müsse mehr Wettbewerb stattfinde­n, um Steuergeld zu sparen. Bürgerlist­en-Gemeinderä­tin Inge Haller sagt, es gehe nicht, dass nur einzelne Firmen, die noch dazu nicht einmal die günstigste­n seien, zum Zug kämen.

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