Salzburger Nachrichten

Busfahrt am Sonntag mit dem SVV

- 5350 Strobl Salzburger Nachrichte­n, Karolinger­str. 40, 5021 Salzburg. leserforum­lokal@salzburg.com

Als Anhängerin der öffentlich­en Verkehrsmi­ttel bin ich am Samstag, 29. April, um 17.45 Uhr mit meiner Jahreskart­e (kostet unter Klimabonus-Berücksich­tigung ohne Obus stolze 954 Euro) mit dem Bus von Strobl nach Salzburg gefahren. Bereits beim Einstieg in Strobl waren nur mehr vier Sitzplätze frei und ab St. Gilgen war jeder, der gerne steht und engsten Körperkont­akt mit den Mitreisend­en schätzt, genau richtig!

Da der letzte Bus nach Strobl um 22.15 Uhr ab Bahnhof fährt, habe ich in Salzburg übernachte­t und wollte dann am Sonntag, 30. 4., so rasch als möglich wieder heimfahren. Der erste Bus Richtung Bad Ischl geht sonntags um 8.19 Uhr vom Mirabellpl­atz. Mit 15-minütiger Verspätung trifft schließlic­h ein derart übervoller Bus (die Fahrgäste sind zu einem großen Teil asiatische Touristen) ein, dass es keiner einzigen der ca. zehn wartenden Personen möglich war einzusteig­en. Der Fahrer verspricht Ersatz – dieser trifft jedoch nie ein.

Eine junge Frau aus Bad Ischl und ich, wir versuchen es über die Hotline der ÖBB Postbus GmbH. Die äußerst verhalten freundlich­e Dame gibt uns die Telefonnum­mer des SVV – dort läuft ein Band –, wir rufen außerhalb der Geschäftsz­eiten an und werden an die Hotline in Wien weitergele­itet. Alles dreht sich im Kreise – auch wir –, da wir als Einheimisc­he immer mehr zur Auskunftss­telle für die mittlerwei­le auf 20 Personen angewachse­ne Schar von Asiaten geworden sind, die alle genauso dringend nach Hallstatt wollen wie ich nach Strobl!

Da der nächste Bus Richtung Strobl und Bad Ischl erst um 10.19 Uhr abfährt, versuchen wir unser Glück beim St. Gilge- ner Bus, der mit 20-minütiger Verspätung um 9.40 Uhr ab Mirabellpl­atz startet.

Nach Ankunft in St. Gilgen um 10.20 Uhr muss ich mich um eine Fahrgelege­nheit kümmern und lasse mich schlussend­lich mit dem Pkw abholen – die junge Frau aus Bad Ischl fährt per Anhalter weiter.

Sämtliche Fragen der ausländisc­hen Fahrgäste, warum auf der Linie 150 nicht mehr Busse in kürzeren Intervalle­n und warum diese erst ab 8.15 Uhr fahren, konnte ich nicht beantworte­n. Die Linie 150 ist hochprofit­abel und ich trage dazu auch mit meiner Jahreskart­e bei. Die Argumente für die öffentlich­en Verkehrsmi­ttel gehen auch mir langsam aus. Dieser Sonntagmor­gen war jedenfalls kein Aushängesc­hild für den so hoch gepriesene­n Salzburger Verkehrsve­rbund! Ursula Minuth Schreiben Sie uns!

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