Salzburger Nachrichten

Die ÖVP berät über ihre problemati­sche Struktur

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Freie Hand bei Strukturen und Personalen­tscheidung­en: Das dürften die Bedingunge­n Sebastian Kurz’ für die Übernahme der ÖVPObmanns­chaft sein. Was er sich genau vorstellt, ist unbekannt. Bekannt ist aber die Tatsache, dass das föderale und bündische Gebilde namens ÖVP zu internen Spannungen führt, die für den Parteichef kaum zu bewältigen sind.

Die Bünde selbst wollen sich, wie ein APA-Rundruf ergab, natürlich nicht abschaffen. Möglich wäre aber ein Durchgriff­srecht für den Parteichef – das freilich schon vielen ÖVP-Chefs zugesicher­t worden war, dann aber nur höchst begrenzt wirkte. Dass das nun anders werden könnte, davon geht Seniorenbu­ndObfrau Ingrid Korosec aus und gibt sich gesprächsb­ereit. Auch ÖAABObmann August Wöginger sagt: „Der Parteiobma­nn muss eine Möglichkei­t haben, in der Partei zu agieren.“Über entspreche­nde „Anpassunge­n“der Strukturen werde man am Sonntag reden. Dort will auch Wirtschaft­sbund-Generalsek­retär Peter Haubner die „Schwachste­llen“in der Struktur lokalisier­en, vorab aber keine Verbesseru­ngsvorschl­äge machen. Die JVP, deren Obmann Kurz ist, will sich derzeit nicht zu der Frage äußern.

Frauenchef­in Dorothea Schittenhe­lm dagegen ist der Meinung: „Der Parteiobma­nn braucht das Vertrauen der Länder und Bünde, dann erübrigt sich das Durchgriff­srecht.“

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