Wer bekommt die Millionen?
Die Formel-1-Teams kassierten im Vorjahr 870 Mill. Euro aus Antrittsund Preisgeldern. Ein Team schöpfte in der Saison besonders ab.
Die vorläufigen Bilanzzahlen für Bernie Ecclestones letzte Saison als „Regent“des Formel-1-Promotors FOM weisen einen Umsatz von 1,7 Mrd. Euro aus – der sich aus Einnahmen von Veranstaltergebühren, TV- und Radiorechten sowie Streckenwerbung u. a. zusammensetzt. Als Geschäftsführer des Inhabers der kommerziellen Rechte (CRH) der Formel 1 verteilte Ecclestone gemäß den individuellen Abkommen mit den Teams (die das frühere „Concorde Agreement“ablösten) 870 Mill. Euro an die Teams – 68 Prozent des FOM-Einkommens nach einem komplizierten Schlüssel, der dem am längsten an der Formel 1 teilnehmenden Team Ferrari einen Sonderstatus zubilligt – trotz sportlich weniger erfolgreicher Saison 2016. Dabei ging die Ausschüttung der FOM an die Teams leicht, um 3,5 Prozent, zurück. Die Zahlungen an die Teams erfolgen in zehn Monatsraten ab April. Die Einnahmen bildet zuerst einmal ein Basisbeitrag für die Teilnahme in zwei der letzten drei Saisonen (womit Haas hier als Einsteiger 2016 leer ausgeht, jeweils 33,3 Mill. Euro). Der Anteil von Manor wurde dabei nach dem Ausstieg der Briten auf den Rest aufgeteilt. Danach basiert ein Teil auf dem sportlichen Erfolg dieses Jahres. Dazu kommen Sondervereinbarungen mit Teams, die früher als andere die Verpflichtung bis 2020 eingingen, ein Bonus für mindestens zwei WM-Titel in den vergangenen Jahren (trifft auf Mercedes und Red Bull Racing sowie in geringerem Ausmaß auf Williams aus „historischen Gründen“zu). Und dass Ferraris Anteil am Preisgeldkuchen weiter der höchste ist, ist dem Spezialabkommen Ecclestones mit der Scuderia zuzuschreiben, die allein aus diesem Posten 63 der insgesamt 167 Mill. Euro Preisgeld einstreifte – dennoch minus neun Prozent zum Vorjahr (Quelle: Autosport.com/Dieter Rencken).
Die Gesamteinnahmen der weiteren Teams aus FOM-Geldern: Mercedes 158,3 Mill. Euro (gleichbleibend), Red Bull Racing 149 (plus 12 Prozent), McLaren 89,8 (plus 18), Williams 73,1 (minus neun), Force India 66,7 (plus sieben), Toro Rosso 54,6 (plus drei), Renault 48,1 (minus 19), Sauber 45,3 (minus zehn), Haas 17,6. Ferrari streift damit rund 100 Mill. Euro mehr als Force India ein, obwohl die britisch-indische Mannschaft 2016 nur einen Platz hinter Ferrari in der KonstrukteursWM abschloss. Würden die FOMGelder auf alle Teams verteilt, erhielte jedes rund 87 Mill. Euro.
Vor dem Grand Prix von Spanien am Sonntag auf dem CatalunyaKurs steht aber die Technik im Mittelpunkt. Denn alle Teams bringen runderneuerte Wagen an den Start, wobei sich vor allem Red Bull Racing einen deutlichen Sprung vorwärts mit neuer Aerodynamik erwartet. Doch Aufrüsten stand bei allen an – „in Barcelona beginnt die WM praktisch neu“, urteilte Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda.
„In Barcelona beginnt die Weltmeisterschaft praktisch neu.“