Die Schließung der Horte ist vorerst abgewendet
Der von Eltern heftig kritisierte Plan von Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer (SPÖ), die 15 städtischen Horte in den nächsten fünf Jahren schrittweise zu schließen und an allen Schulstandorten auf Tagesbetreuung umzustellen, ist vorerst vom Tisch. Der Amtsbericht wurde am Donnerstag im Bildungsausschuss von der Tagesordnung genommen.
Stattdessen machten die Mitglieder den Weg für ein Pilotprojekt in Lehen frei, mit dem die Umstellung erprobt werden soll. Im Zuge der anstehenden Generalsanierung der beiden Volksschulen soll eine mustergültige Tagesbetreuung geschaffen werden. Die Eltern werden eingebunden. In dem Antrag von ÖVP und SPÖ sind Qualitätskriterien für die pädagogische Ausrichtung, die Öffnungszeiten, die Ferienbetreuung, die Essensversorgung und die räumliche Ausstattung formuliert.
Ziel sei, das Beste aus beiden Systemen umzusetzen, sagt ÖVP-Klubchef Christoph Fuchs. „Im Mittelpunkt stehen die Bedürfnisse der Kinder.“
Für den Antrag stimmten auch FPÖ, Neos und Bürgerliste (mit einer Gegenstimme von Christine Brandstätter). Die drei Fraktionen hatten im Vorfeld massive Bedenken geäußert und Hagenauer vorgeworfen, im Alleingang die Horte abschaffen zu wollen.
Die Eltern hatten knapp 3000 Protestunterschriften gesammelt. Mehr als 30 Eltern aus allen Horten nahmen am Donnerstag
„Wir können mit dem heute beschlossenen Kompromiss leben.“
an der Sitzung teil. „Wir können mit diesem Kompromiss leben“, sagt Elternvertreter Albert Gratzer, merkt aber zugleich an, dass die Politik es seit Jahren verabsäumt habe, in die Horte zu investieren, neue Plätze zu schaffen und den Beruf der Hortpädagoginnen aufzuwerten.
Ohne den Druck der Eltern wäre der nun beschlossene politische Kompromiss nicht möglich gewesen, meint Gemeinderat Lukas Rößlhuber (Neos). „Sie haben der Politik die Schwächen ihres Konzeptes aufgezeigt.“