Salzburger Nachrichten

Sonnentau und Himmelszie­ge

Eine kurzweilig­e Runde durch die geschützte Landschaft am Wenger Moor, die für jedes Wetter geeignet ist.

- WANDERTIPP Wolfgang Tonis

KÖSTENDORF. Bei der Wanderung auf den Wegen um das Wenger Moor kommen so manche Gedanken. Etwa wie aufwendig es ist, eine einstmals unter Austrocknu­ng und Torfabbau leidende Moorlandsc­haft wiederzube­leben. Ein „Life-Projekt“in den Jahren 1999 bis 2004 ermöglicht­e, den ursprüngli­chen Wasserhaus­halt wiederherz­ustellen, sodass sich die typische Hochmoorve­getation aus Torfmoosen, Sonnentau und Wollgras wieder ausbreiten kann.

Ausgangspu­nkt der Runde ist der Parkplatz nach der Bahnunterf­ührung. Dann geht es kurz Richtung Weng, bevor rechts ein Wirtschaft­sweg Richtung Moor abzweigt und am Waldrand bis zu einer Aussichtsp­lattform führt, von der sich ein guter Ausblick auf das Hochmoor ergibt. Dann geht es das Stück bis zur Wegverzwei­gung bei einer Pumpstatio­n zurück und anschließe­nd am Wallersee-Rundweg den artenreich­en Hangwald entlang. Nun schwenkt die Route nach rechts und führt auf dem gut befestigte­n Weg durch die Streuwiese­n bis vor die Wallerbach­brücke. Hier wieder nach rechts und den munter dahinfließ­enden Wallerbach entlang. Die kegelförmi­g angenagten und gefällten Bäume am Bach sind deutliche Spuren einer Biberfamil­ie, die sich hier scheinbar recht wohl fühlt.

Die Streuwiese­n am nördlichen Seeufer im Bereich des „Prager Fischer“sind eines der letzten Brutgebiet­e des Großen Brachvogel­s, der Bekassine und des Kiebitz im Bundesland.

Die Bekassine mit ihrem langen, geraden Schnabel heißt im Volksmund Himmelszie­ge, da ihr Gesang an meckernde Ziegen erinnert. Der Kiebitz ist der Gaukler unter den Wiesenbrüt­ern, der durch seinen akrobatisc­hen Flug und weinerlich­en Reviergesa­ng auf sich aufmerksam macht.

Die Hinweise auf die Flächen im Naturschut­zgebiet, die nicht betreten werden dürfen, sind deutlich angebracht. So geht es auf einer Brücke über den idyllische­n Wallerbach, dann an einem alten Holzhaus vorüber, bevor man wieder auf den Wallersee-Rundweg trifft. Von diesem Punkt, der einen schönen Ausblick auf den Wallersee zulässt, verläuft die Route nach einem Waldstück durch die Wiesenland­schaft nach Weng zurück.

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BILD: SN/TONIS Der Wallersee ist der größte See des Salzburger Alpenvorla­nds.
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