Sonnentau und Himmelsziege
Eine kurzweilige Runde durch die geschützte Landschaft am Wenger Moor, die für jedes Wetter geeignet ist.
KÖSTENDORF. Bei der Wanderung auf den Wegen um das Wenger Moor kommen so manche Gedanken. Etwa wie aufwendig es ist, eine einstmals unter Austrocknung und Torfabbau leidende Moorlandschaft wiederzubeleben. Ein „Life-Projekt“in den Jahren 1999 bis 2004 ermöglichte, den ursprünglichen Wasserhaushalt wiederherzustellen, sodass sich die typische Hochmoorvegetation aus Torfmoosen, Sonnentau und Wollgras wieder ausbreiten kann.
Ausgangspunkt der Runde ist der Parkplatz nach der Bahnunterführung. Dann geht es kurz Richtung Weng, bevor rechts ein Wirtschaftsweg Richtung Moor abzweigt und am Waldrand bis zu einer Aussichtsplattform führt, von der sich ein guter Ausblick auf das Hochmoor ergibt. Dann geht es das Stück bis zur Wegverzweigung bei einer Pumpstation zurück und anschließend am Wallersee-Rundweg den artenreichen Hangwald entlang. Nun schwenkt die Route nach rechts und führt auf dem gut befestigten Weg durch die Streuwiesen bis vor die Wallerbachbrücke. Hier wieder nach rechts und den munter dahinfließenden Wallerbach entlang. Die kegelförmig angenagten und gefällten Bäume am Bach sind deutliche Spuren einer Biberfamilie, die sich hier scheinbar recht wohl fühlt.
Die Streuwiesen am nördlichen Seeufer im Bereich des „Prager Fischer“sind eines der letzten Brutgebiete des Großen Brachvogels, der Bekassine und des Kiebitz im Bundesland.
Die Bekassine mit ihrem langen, geraden Schnabel heißt im Volksmund Himmelsziege, da ihr Gesang an meckernde Ziegen erinnert. Der Kiebitz ist der Gaukler unter den Wiesenbrütern, der durch seinen akrobatischen Flug und weinerlichen Reviergesang auf sich aufmerksam macht.
Die Hinweise auf die Flächen im Naturschutzgebiet, die nicht betreten werden dürfen, sind deutlich angebracht. So geht es auf einer Brücke über den idyllischen Wallerbach, dann an einem alten Holzhaus vorüber, bevor man wieder auf den Wallersee-Rundweg trifft. Von diesem Punkt, der einen schönen Ausblick auf den Wallersee zulässt, verläuft die Route nach einem Waldstück durch die Wiesenlandschaft nach Weng zurück.