Gebraucht“
Spielraum verschafft. Die der Mama das Baby für eine Stunde abnimmt. Oder für zwei. Die mit dem Kind liest, tobt oder spazieren geht, während die Mutter etwas schläft, zum Friseur geht – oder in aller Ruhe ein langes Bad nimmt.
Wer solche Aufgaben in Familien mit Neugeborenen übernehmen soll? Die Wellcome-Engel der Caritas. Das sind Ehrenamtliche, die helfen, ohne sich einzumischen. Die einfach da sind. Die Tipps geben, wenn ein guter Kinderarzt gesucht wird oder wenn das Baby Bauchmassagen und Beruhigung braucht. Diese Freiwilligen prüft und schult die Caritas. Etwa in Erster Hilfe, Datenschutz und Werten. Für die Engel bezahlen Familien maximal sieben Euro pro Stunde. Ein- oder zwei Mal pro Woche sind sie im Einsatz. Können Eltern sich nur ein paar Euro weniger leisten, ist das in dem spendenfinanzierten Projekt auch in Ordnung.
„Wellcome wird wohl stark von Frauen getragen werden“, sagt Caritas-Direktor Johannes Dines. Er ist Vater von drei Kindern. Als die klein waren, hatten seine Frau und er auch keine Großeltern in der Nähe, die geholfen hätten. Dabei schätzt Dines die Tipps seiner Mutter sehr und erinnert sich an einen Tag, an dem ein Kind eine ordentliche Verstopfung hatte. Mutter Dines machte dem Kleinen kurzerhand einen Einlauf, mit geübter Hand und großer Wirkung, wie er mit Schmunzeln berichtet. „Hausmittel wie dieses oder Essigpatscherl – das sind großartige Dinge, die Wellcome-Engel Müttern zeigen können“, sagt er.
Vorerst werden im Stadtteil Lehen junge Familien und freiwillige Engel gesucht, die zusammenfinden wollen. Manuela Summer hat ihr Büro im Bewohnerservice eingerichtet und schaut, welche Paarungen gut zueinanderpassen. Sie ist überzeugt, dass es die Eltern-Kind-Beziehung fördert, wenn erfahrene Menschen dafür sorgen, dass für Mamas und Papas ein paar Momente zum Verschnaufen entstehen.