Hitzewelle verursachte schon 100 Millionen Euro Schaden
Bis zu 70 Prozent weniger Niederschlag und Temperaturen wie am Mittelmeer: Was Sonnenanbeter und Freibadbetreiber freut, macht den Landwirten zu schaffen.
Ein ungewöhnlich warmes Frühjahr, dann später, aber heftiger Frost und jetzt die anhaltende Hitzewelle: 2017 ist einmal mehr ein Jahr der Wetterextreme. Allein die derzeit herrschende Dürre habe in der Landwirtschaft bereits einen Schaden von mehr als 100 Mill. Euro angerichtet, erklärte die Hagelversicherung am Donnerstag in einer ersten Bilanz. Frost, Hagel, Überschwemmung und Trockenheit zusammengenommen, geht man bisher von 150 Mill. Euro Schaden aus.
Bis zu 70 Prozent weniger Niederschlag als im langjährigen Schnitt gab es in weiten Teilen Ober- und Niederösterreichs. Besonders beim Grünland sei der Schaden massiv, heißt es in der Landwirtschaftskammer. Futtermittel drohten knapp zu werden. Und das Zukaufen sei schwierig, wenn österreichweit ähnliche Bedingungen herrschten. Auch im Flachgau ist es viel zu trocken.
Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter hat am Donnerstag daher Grünbrachen, also heuer nicht für die Produktion gedachte Flächen, als Futterflächen freigegeben.
Einbußen befürchtet werden auch bei der Getreideernte und – wenn es nicht bald regnet – bei Mais und Kartoffeln. Schäden bringen könnten zudem durch die Hitze entstehende Gewitter. Immer mehr Bauern setzen angesichts der zunehmenden Wetterextreme auf eine Versicherung. Abdecken freilich kann diese nicht alles.