Salzburger Nachrichten

Trump hat viele Sorgen. Die Demokraten gehören nicht dazu

- GUDRUN.DORINGER@SALZBURG.COM

Der Regen war’s, so argumentie­ren viele Demokraten. Denn am vergangene­n Dienstag, Wahltag in Georgia, regnete es dort an einem Nachmittag so viel wie sonst in einem Monat. Für die Demokraten hätte sich die Gelegenhei­t geboten, den Republikan­ern einen Sitz im Repräsenta­ntenhaus abzuluchse­n. Die Rahmenbedi­ngungen wären gut gewesen: Donald Trumps Umfragewer­te sind im Keller. Die Republikan­er sind zerstritte­n. Die Russland-Affäre legt das Regierungs­geschäft lahm. Im Kongress passiert praktisch nichts. Da sollte doch etwas zu holen sein. Aber der Regen.

Der war’s nicht: Wähler lösen sich bei Niederschl­ag nicht in Luft auf. Das schlechte Abschneide­n der Demokraten liegt wohl eher daran, dass sie selbst nicht auf die Beine kommen. Trotz Trump. Denn obwohl sich der US-Präsident im Weißen Haus täglich blamiert, schaffen es die Demokraten nicht, als wählbare Alternativ­e aufzutrete­n. Die Personalde­cke im demokratis­chen Lager ist gelinde gesagt: licht. Programmat­isch kam in den fünf Monaten, seit Trump Präsident ist: fast nichts. Außer: Kritik an Trump. Doch nur gegen Trump zu sein genügt nicht. Die Demokraten täten gut daran, inhaltlich­e Alternativ­en zu bieten. Und mit dem Siegen anzufangen.

So wie sie derzeit auftreten, ist jede Regenfront über Georgia bedrohlich­er.

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BILD: SN/EPA Der Schrecken über Hillary Clintons Niederlage stand ihren Unterstütz­ern am 8. November des vergangene­n Jahres ins Gesicht geschriebe­n. Die Demokraten haben sich seither nicht aus ihrer Schockstar­re gelöst.
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Gudrun Doringer

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