Trump hat viele Sorgen. Die Demokraten gehören nicht dazu
Der Regen war’s, so argumentieren viele Demokraten. Denn am vergangenen Dienstag, Wahltag in Georgia, regnete es dort an einem Nachmittag so viel wie sonst in einem Monat. Für die Demokraten hätte sich die Gelegenheit geboten, den Republikanern einen Sitz im Repräsentantenhaus abzuluchsen. Die Rahmenbedingungen wären gut gewesen: Donald Trumps Umfragewerte sind im Keller. Die Republikaner sind zerstritten. Die Russland-Affäre legt das Regierungsgeschäft lahm. Im Kongress passiert praktisch nichts. Da sollte doch etwas zu holen sein. Aber der Regen.
Der war’s nicht: Wähler lösen sich bei Niederschlag nicht in Luft auf. Das schlechte Abschneiden der Demokraten liegt wohl eher daran, dass sie selbst nicht auf die Beine kommen. Trotz Trump. Denn obwohl sich der US-Präsident im Weißen Haus täglich blamiert, schaffen es die Demokraten nicht, als wählbare Alternative aufzutreten. Die Personaldecke im demokratischen Lager ist gelinde gesagt: licht. Programmatisch kam in den fünf Monaten, seit Trump Präsident ist: fast nichts. Außer: Kritik an Trump. Doch nur gegen Trump zu sein genügt nicht. Die Demokraten täten gut daran, inhaltliche Alternativen zu bieten. Und mit dem Siegen anzufangen.
So wie sie derzeit auftreten, ist jede Regenfront über Georgia bedrohlicher.