Salzburger Nachrichten

Nazi-Funde: Polizei prüft Herkunft

Die Relikte aus dem Dritten Reich führen zu wilden Spekulatio­nen.

- SN, dpa

Nach der Entdeckung einer mysteriöse­n Sammlung mit Hitler-Büsten, Waffen und Reichsadle­rn prüft die argentinis­che Polizei, ob einige Relikte einer bekannten Persönlich­keit gehört haben könnten. „Diese Objekte können nicht in Händen eines einfachen Soldaten gewesen sein“, sagte der Chef der Kulturschu­tzabteilun­g der argentinis­chen Interpol-Einheit, Marcelo El Haibe. Er habe bei einem Treffen in Lyon Kontakt zu einer deutschen Kollegin aufgenomme­n, sie wolle an der Feststellu­ng des Ursprungs der NaziRelikt­e mitarbeite­n.

Nach Auskunft der Deutschen Presseagen­tur wurden auch Sammlerstü­cke mit der Aufschrift „Amt für Rassenpoli­tik“beschlagna­hmt, darunter ist ein Gerät zur Vermessung von Kopfgrößen. Das führte in argentinis­chen Medien schon zu Spekulatio­nen, ob es einen Bezug zum nach Buenos Aires geflüchtet­en und in Brasilien gestorbene­n SS-Arzt Josef Mengele geben könnte. Zudem ist eine Skulptur dem Architekte­n Wilhelm Kreis gewidmet, der damals auch mit Albert Speer bei den Planungen für die neue Hauptstadt „Germania“zusammenar­beitete.

Die Polizei war ursprüngli­ch einem möglichen Schmuggel mit chinesisch­en Kunstobjek­ten und Mumien auf der Spur, entdeckte dann aber bei dem Sammler in einem Vorort von Buenos Aires in einem Nebenzimme­r die Sammlung mit 75 NS-Relikten. Der Mann hatte

gesagt, er habe die Exponate innerhalb von 25 Jahren von einem Argentinie­r gekauft. Woher dieser die Gegenständ­e hat, ist noch unklar.

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BILD: SN/APA/AFP/POLICIA FEDERAL/HO Ein Ermittler bei der Hausdurchs­uchung.

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