Kein Platz mehr für Wölfe
Leserbrief zum Bericht „Es gibt genug Platz für Wölfe“von Anton Kaindl in den SN vom 14. 6. 2017.
Ich bin ein Bergbauer und Tierschützer und halte alle diesbezüglichen Vorschriften ein: Stallmaße, Fenstermaße, Auslauf. Ich knie mich wenn nötig zu jedem Vieh nieder, damit es aufkommt, und hole bei Bedarf auch den Tierarzt. Im Sommer auf der Alm werden meine Tiere womöglich vom Wolf zerrissen oder durch Zäune hindurch in den Graben gehetzt. Wo bleibt da der Tierschutz für Nutztiere? Solche katastrophalen Zustände können nie abgegolten werden. Es ist nämlich ein Unterschied, ob so ein Raubtier unter Wildtieren wütet oder unter arglosen Nutztieren. Es darf im Ostalpenraum keine Wölfe geben! Wir Bauern lassen uns durch die großen Räuber nicht schleichend enteignen. Wir wollen nicht zu Vertriebenen und Landflüchtigen in der eigenen Heimat werden.
Oft wird behauptet, in anderen Ländern hat man gelernt, mit dem Wolf zu leben. Verlassene Dörfer und entsiedelte Landstriche sprechen eine andere Sprache. Vielleicht ist das bei den sogenannten Naturschützern langfristig gewollt. Der Vorschlag von Herdenschutzzäunen und Schutzhunden ist bei unseren Besitzstrukturen und der Topografie im Alpenraum unmöglich, ja ein Narrenstück. Man bedenke auch die natürlichen Wildwechsel und die Wegefreiheit im Tourismus!
Die FFH-Richtlinie zum hundertprozentigen Schutz des Wolfes ist ein unerträglicher Affront gegen die wirtschaftende Landbevölkerung und hätte niemals eingeführt werden dürfen. Es ist höchste Zeit für eine Revision! Johann Wallner, 5661 Rauris