„Transformers“: Es hört wohl niemals auf
Kurz einnicken, aufs Klo gehen, Popcorn holen oder den Facebook-Status checken ist kein Problem bei „Transformers – The Last Knight“: Da der Film zweieinhalb Stunden dauert, kommt man netto auch mit Ablenkungen auf eine übliche Spielfilmlänge, und die Story ist eh so unzusammenhängend, dass es schlicht wurscht ist.
Der Film ist Nummer fünf in dem sich endlos anfühlenden Franchise des Hollywood-Oberbombasten Michael Bay, auf Basis japanischer Plastikroboter aus den Achtzigerjahren, die sich in Autos verwandeln lassen. So ungefähr geht es diesmal um Folgendes: Schon damals bei König Arthur, Merlin und der Tafelrunde hatten die Autobots mitgemischt und für den Sieg Arthurs gesorgt, und ein uraltes Amulett besiegelt die Freundschaft zwischen Menschen und den friedlichen Außerirdischen. Doch im heutigen Amerika sieht die Sache düster aus: Die Feindschaft mit den bösen Decepticons hat die US-Regierung langfristig auch gegen die Autobots aufgebracht, die Überlebenden verstecken sich auf dem Schrottplatz von Cade Yeager (Mark Wahlberg), der dort neuerdings mit dem Waisenmädchen Izzy (Isabela Moner) an rostigen Motoren herumschraubt. Optimus Prime, der Autobot-Anführer, ist auf der Suche nach seinem Herkunftsplaneten Cybertron und wird dabei mit der harten Wahrheit konfrontiert, dass für das Überleben von Cybertron die Erde untergehen muss. Und zugleich erfährt Cade Yeager durch einen verschrobenen britischen Historiker (Anthony Hopkins) von der Freundschaft zwischen Merlin (Stanley Tucci) und den Autobots und lernt eine umwerfend erotische Oxford-Professorin kennen, deren Wurzeln weiter zurückreichen, als sie selbst ahnt. Das ist alles enorm unübersichtlich, zu einem Soundtrack, der klingt, als würde die Müllabfuhr Glascontainer entleeren.
Immer mehr und immer lauter
Michael Bay ist völlig schamlos, was den Einsatz von Zeitlupe, von Explosionen, von Immer-mehr-immer-lauter angeht, und der ganze Film ist trotz einiger Witzchen dermaßen ironiebefreit, dass das Ganze kaum zu ertragen ist. Das Trauerspiel wiegt noch schwerer, weil Bay es eigentlich besser könnte, wie er 2013 mit dem sehr ordentlichen „Pain & Gain“unerwartet bewies. „Transformers: The Last Knight“hingegen ist eine lieblose Hirnverbrennungsmaßnahme voll generischer Klischees, die jeden logischen Zusammenhang zusammenschustert, und am Ende gibt’s einen Cliffhanger für den nächsten Film. Es hört nie auf.