Totalumbau bei den Salinen Austria
Der ehemalige Lenzing-Chef Peter Untersperger wird neuer Konzernchef, der gesamte bisherige Vorstand muss gehen. Nach zuletzt mageren Ergebnissen soll ein Strategiewechsel Erfolg bringen, betont Aufsichtsratschef Hannes Androsch.
SALZBURG. Die Salinen Austria tauschen ihren kompletten Vorstand aus. Bereits am 3. Juli soll in einer Aufsichtsratssitzung der ehemalige Lenzing-Chef Peter Untersperger zum neuen Konzernchef ernannt werden. In den Vorstand berufen wird auch Kurt Thomanek, er ist derzeit Geschäftsführer der Salinen-Tochter Salzwelten, die in Hallein, Hallstatt und Altaussee Schaubergwerke betreibt.
„Wir haben in den vergangenen zehn Jahren 170 Millionen Euro in die Salinen Austria investiert, dabei aber den Bergbau selbst vernachlässigt und kaum einen Return on Investment erzielt. Das ist eine Situation, mit der wir nicht zufrieden sind und die Änderungen notwendig machte“, begründete Aufsichtsratsvorsitzender und Haupteigentümer Hannes Androsch den Führungswechsel. Der bisherige Vorstandschef Stefan Maix, Schwiegersohn von Hannes Androsch, Finanzvorstand Thomas Seidel und Produktionsvorstand Christoph Gruber legen ihre Vorstandsmandate zurück. Ihr Vertrag wäre eigentlich noch bis Ende 2019 gelaufen.
Mit einem neuen Team wolle man insbesondere die Produktionskette von Bergbau über die Siedesalzproduktion bis hin zum Vertrieb optimieren, betonte Androsch. Von den in zehn Jahren investierten 170 Mill. Euro seien nur 25 Mill. in den Bergbau selbst geflossen. Das sei zu wenig, betonte Androsch, hier bestehe Nachholbedarf. Durch neue Bohrungen in den Salzbergwerken in Altaussee, Hallstatt und Bad Ischl soll jene Menge an Salzsole gewonnen werden, die die modernisierte Saline in Ebensee auslasten kann. Konzentrieren werde man sich zudem weiter auf „Finalprodukte“, ob Speisesalz oder Pharmasalz, und nicht auf billiges Auftausalz, dessen Absatz rückläufig sei und das kaum zum Ergebnis beitrage. Schon zuletzt haben die Salinen ihre Abhängigkeit vom Auftausalz, das vor zehn Jahren noch die Hälfte der Produktion ausmachte und stets wetterbedingten Schwankungen unterworfen war, stark reduziert. Dass die Salzproduktion in Österreich Zukunft hat, davon ist Androsch überzeugt: „Wir gehen davon aus, dass noch für 100 Jahre genug Salz da ist.“Peter Untersperger verfüge als erfahrener Manager – er war von 1999 bis 2015 im Vorstand des Faserherstellers Lenzing – über besonderes Industrie-Know-how und Führungsqualitäten, betonte Androsch. Kurt Thomanek habe in zehn Jahren als Geschäftsführer der Salzwelten die Besucherzahl von 320.000 auf 490.000 und den Umsatz um 3,5 Millionen Euro auf über 8,5 Millionen Euro gesteigert. Die beiden seien eine „hervorragende Kombination“, betonten Androsch und Heinrich Schaller, stv. Vorsitzender des Salinen-Aufsichtsrats und Chef von Raiffeisen Oberösterreich, in einer Aussendung.
Neben Androsch (42,5%) ist die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (41,25%) größter Eigentümer der Salinen AG, eine Mitarbeiterstiftung hält zehn Prozent.
Die Salinen Austria betreiben Bergwerke in Hallstatt, Bad Ischl, Altaussee und Hallein (reines Schaubergwerk) sowie die Saline in Ebensee. Zuletzt hatte das Unternehmen mit 480 Mitarbeitern mit eher mageren Zahlen zu kämpfen. Im mit 30. Juni zu Ende gehenden Geschäftsjahr 2016/17 sieht es aber besser aus: Nach 120 Mill. Euro Umsatz 2015/16 sollen es heuer 134 Mill. Euro sein, das Ergebnis soll von 1 auf 7 Mill. Euro steigen. Die Salinen wurden 1997 privatisiert.
chen ,Bobo‘ ist das Viertel schon“, ergänzt Markus Rauchmann.
Der Jazzit-Chef und der PR-Experte beschallen „ihren“Stadtteil auch heuer wieder mit dem „Take the A-Train“-Musikfestival. Die ersten beiden Auflagen waren stets vom Weltgeschehen beeinflusst: 2015 platzte der Flüchtlingsstrom aus Budapest in die Premiere, 2016 wurden die TTIPGegner ungefragt zu Konzertgängern. „Wenn man die Demonstranten wegrechnet, dann hatten wir rund 10.000 Besucher. Aber so genau kann man das bei einem derart offenen Festival nicht sagen“, so Rauchmann.
Bezifferbar sind die wichtigsten Daten des diesjährigen Festivals von 14. bis 17. September: 20 Spielstätten, 40 Konzerte, 250 Musiker. Eine davon ist MariaPilmaiquén Jenny. Die Frontfrau der Salzburger Band Nigrita & The Mellowbeats wurde im Bahnhofsviertel musikalisch sozialisiert. „Von klein auf bin ich ins Jazzit gegangen und habe hier große Künstler erlebt. Auch mit meinen Bands bin ich meist hier erstmals aufgetreten.“Beim „Take the A-Train“-Festival präsentiert die vielseitig begabte Künstlerin ein neues Projekt, das Schauspiel, Musik, zeitgenössischen Tanz und Visual Arts vereint. Das Grenzüberschreitende passt zu einem Festival, das die räumlichen Grenzen des Jazzclubs bewusst überwindet. Traditionell eröffnet die Formation Schrannenblech das Festival kurz vorm Zwölfeläuten auf der – erraten! – Schranne. Die Grazer Elektroniker Binder&Krieglstein laden zum „Walking Concert“durch bekannte und unbekannte Plätze des Viertels. Das Publikum wandert mit und lauscht per Kopfhörern.
Ein Konzert im türkischen Friseursalon findet sich im Festivalprogramm ebenso wie eine Nachtsession in der Caritas-Notschlafstelle mit der Ostbeatbend – gefolgt von einem Sonnenaufgangskonzert des Hang-Virtuosen Manu Delago im Duo mit Bassklarinettist Christoph Pepe Auer.
Eine geführte Tour durch die Elisabeth-Vorstadt sowie Konzerte in Obus und Lokalbahn gibt es auch. Aus Salzburgs reichhaltiger Szene sind unter anderem die Hip-Hop-Exportschlager Scheibsta und die Buben, Gitarren-Legende Heli Punzenberger und Island-Rückkehrer Halli Gudmundsson am Start.
„Zwei Drittel der Konzerte sind bei freiem Eintritt zugänglich“, so Neumayer. Die Hauptabendkonzerte im Jazzit zählen nicht dazu. Hier gastieren das Barcelona Gypsy Balkan Orchestra, Cafe Drechsler aus Wien oder die finnische Fotzhobel-Formation Sväng. Deren Auftritt ist gleichsam vorprogrammiert: Das aktuelle Album heißt „Hauptbahnhof“.
Apropos Hauptbahnhof: Es gibt Pläne, hier in naher Zukunft regelmäßig Livekonzerte zu veranstalten. Der musikalische „Transeuropa-Express“hätte sich einen Fahrplan über die vier Festivaltage pro Jahr hinaus durchaus verdient.
„Ich habe das Viertel immer als das urbanste Salzburgs empfunden.“