Bei KTM gibt es noch viel Luft nach oben
Die MotoGP auf dem Traditionskurs von Assen begann für Österreichs Einsteiger-Team ernüchternd.
Der Auftritt des österreichischen MotoGP-Einsteigers KTM im niederländischen Assen wird dieses Wochenende mehr den Charakter von Testtagen haben. Dass die Fahrer Pol Espargaró und Bradley Smith im Kampf um WMPunkte mitreden können, erscheint nach den beiden Trainings am Freitag nämlich wenig wahrscheinlich. Das Duo bildete das TageswertungsSchlusslicht. Die schnellste Runde fuhr Maverick Viñales (Yamaha) in 1:33,130 Minuten, für Smith wurden 1:36,334 gemessen. „Man muss es so sagen, wir haben in Assen Luft nach oben“, meinte KTM-Sprecher Philipp Grünberger, „das liegt auch daran, dass wir bei unserer Testserie im Vorjahr nicht hier waren. Man kann in einem Vorbereitungsjahr nicht auf allen Strecken testen. Das ist terminlich nicht machbar. Damit fehlen uns natürlich Daten.“
Der Rückstand ist aber nicht das einzige Problem des MotoGP-Einsteigerteams aus Mattighofen. Bradley Smith hatte sich bei seinem Sturz im Training für den WM-Lauf vor zwei Wochen in Montmeló nahe Barcelona eine Schürfwunde am linken kleinen Finger zugezogen. Es bestand Infektionsgefahr.
Für den Start in Assen bekam der Brite vom Arzt grünes Licht. Allerdings ist er mit einem Spezialhandschuh unterwegs. Die Testfahrten auf dem Rundkurs von Montmeló musste Smith auslassen. Das Programm mit der RC 16 spulten Espargaró und Testfahrer Mika Kallio ab. Kurze Zeit wurde ein Einspringen Kallios in Assen erwogen.
Vor dem Grand Prix auf der niederländischen Traditionsstrecke am Sonntag (Start 13 Uhr, live auf Servus TV) lautet die große Frage: Kann der Italiener Andrea Dovizioso mit seiner Ducati die Erfolgsserie fortsetzen und sich sogar an die Spitze der WM-Wertung katapultieren? Dovizioso rückte nach seinen Siegen in Italien und Spanien dem führenden Maverick Viñales bis auf sieben Zähler Abstand nahe.
Hinter Viñales (111 Punkte) und Dovizioso (104) folgt in der Weltmeisterschaft mit Respektabstand das Trio Marc Márquez (88), Dani Pedrosa (84) und Valentino Rossi (83). Viñales hatte in Montmeló mit großen Schwierigkeiten beim Setup zu kämpfen. Seinen enttäuschenden zehnten Rang konnte er sich nicht erklären. Viñales: „Wir müssen in Assen auf das Podest!“